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Generalprobe auf dem Eis

Von HEIDI POHLE 01.11.2009, 21:49

HALLE/MZ. - Kaum vorstellbar, dass knapp zwei Stunden später dort die farbenprächtige Tropicana-Show von "Holiday on Ice" beginnen wird. Die Ruhe nutzten am Samstag etliche Kinder mit ihren Eltern, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Sie hatten die Führung samt Freikarten bei einer Verlosung der MZ gewonnen.

Natürlich interessierte zuerst einmal alle, wie mitten in der Messehalle eine Eisfläche entsteht. "Das Eis machen wir selber", sagt Bühnenmeister Michael Ernst. "Auf eine Styroporschicht werden Alu-Platten gelegt." Über ein Schlauchsystem fließe dann Kühlflüssigkeit, die das weiß gefärbte Wasser gefrieren lasse. Das Aggregat stehe vor der Halle. Acht bis zwölf Zentimeter dick sei das Eis, erzählt der 37-jährige Thüringer, der zur etwa 100-köpfigen Crew gehört.

Da geht das Licht plötzlich an, Musik ertönt. Aber nur kurz. Es wird geprobt, das Regiepult ist jetzt besetzt. Denn die Premiere der Tropicana-Show, die in den nächsten Jahren in der ganzen Welt zu sehen sein wird, ist kommenden Mittwoch in Hamburg. Die fünf Aufführungen in Halle, so erzählt Ernst, seien sozusagen Proben mit Publikum. Wie aufs Stichwort wird auf einmal die meterhohe LED-Wand an der Stirnseite der Eisfläche zugeschaltet. "Diese Kulisse aus bewegten bunten Bildern verwenden wir erstmals", so Ernst.

Der zehnjährige Riccardo Schulze aus Halle schaut fasziniert auf das Eis, auf dem sich jetzt drei, vier Läufer aufwärmen. Er ist mit seiner Mutter gekommen, die auch schon ganz gespannt auf die Eis-Show ist - "Es ist unsere erste", sagt sie. Und Niclas Justin Große (9) will nun unbedingt Schlittschuhlaufen lernen. Der Bühnenmeister macht die Gruppe auf einen Mann aufmerksam, der gerade an einer Strickleiter zu seinem Arbeitsplatz klettert: "Unter dem Hallendach wird er für die richtige Beleuchtung sorgen."

Weiter geht es. Hinter der LED-Wand stehen jede Menge Technik sowie Ständer mit Kostümen, viele davon in Paris handgefertigt. Gleich daneben befinden sich die "schnellen" Umkleidekabinen; oft haben die Läufer nur wenige Minuten Zeit, ihr Outfit zu wechseln.

Die Gäste dürfen noch in die Kantine schauen, in der es "gesunde Kost" gibt, wie Ernst sagt. Dick dürfe niemand werden, "dann passen die Kostüme nicht mehr". Es werde streng auf Disziplin geachtet. Wer zum Beispiel zu spät zum Training komme, zahle Strafe...

Im Zuschauerraum füllen sich derweil die Ränge, der Eismeister fährt mit der Eismaschine über die Fläche, damit sie auch schön glatt ist. Die Läufer schminken sich und schlüpfen in ihre Kostüme. Eine knappe Stunde noch, dann beginnt sie, die Show auf dem Eis.