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Geburtsurkunden gleich im Krankenhaus Geburtsurkunden gleich im Krankenhaus: So lernt Leipzig von Halle

Von Gert Glowinski 07.04.2017, 05:30
Moderner Kreissaal im Uniklinikum Halle
Moderner Kreissaal im Uniklinikum Halle Lutz Winkler

Halle (Saale)/Leipzig - Die Stadt Leipzig klopft sich selbst derzeit mächtig auf die Schulter: In einem angeblich bundesweit einzigartigen Pilotprojekt gibt es Geburtsurkunden gleich im Krankenhaus, meldet die Stadtverwaltung.

Dabei ist es in der halleschen Uni-Klinik und im Elisabeth-Krankenhaus seit Jahren Standard, dass Eltern die Geburtsurkunde des Kindes ausgehändigt bekommen. Hier kommt zwar kein Standesbeamter in die Klinik, aber das Uni-Klinikum meldet wie nach dem Personenstandsgesetz vorgeschrieben die Geburt an das Standesamt. Als Serviceleistung bietet die Klinik an, dass die Eltern dabei auch gleichzeitig die Geburtsurkunde anfordern können.

Geburtsurkunde kann im Uni-Krankenhaus Halle am nächsten Werktag in Empfang genommen werden

Das wichtige Dokument kann dann im UKH in Empfang genommen werden, in der Regel am nächsten Werktag. Eine ähnliche Regelung gibt es im Elisabeth-Krankenhaus in Halle. Montags bis freitags kann die Urkunde dort direkt beantragt und zwei Tage später auch mit nach Hause genommen werden.

In Leipzig geht das Elisabeth-Krankenhaus einen etwas anderen Weg - das Ergebnis für die Eltern ist aber das gleiche. Jeden Dienstag und Donnerstag nimmt ein Standesbeamter in einem eigens dafür zur Verfügung gestellten Raum alle zwanzig Minuten eine Beurkundung vor. Dazu benötigt er nicht mehr als einen Laptop, einen Kartenleser für die Gesundheitskarte und ein Lesegerät für die EC-Karte.

Gebühren für die Geburtsurkunden können in Leipzig nur per EC-Karte bezahlt werden

Eltern können sich im Krankenhaus in eine Terminliste eintragen und müssen erforderliche Unterlagen wie etwa die eigenen Geburtsurkunden oder eine Familienbuchabschrift und einen Personalausweis oder Reisepass mitbringen. Die Gebühren für die Urkunde können nur per EC-Karte bezahlt werden. Am Jahresende soll Bilanz gezogen werden, ob sich das Angebot bewährt.

Das St. Elisabeth-Krankenhaus war für den „Pilotversuch“ ausgesucht worden, weil hier pro Woche stets etwa 45 Kinder zur Welt kommen und sich dadurch der Aufwand für das Standesamt planen lässt. Mit dem Projekt soll die Service-Erweiterung des Standesamtes ausgelotet werden. (mz)