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Gaststätten Gaststätten: Halle lebt am Rande der Neustadt wieder auf

Von Jan Möbius 16.11.2001, 19:04

Halle/MZ. - Dass Halle-Neustadt nicht nur Hochhäuser zu bieten hat, beweist das Gasthaus "Bruchbude" in der Zscherbener Landstraße. Der Besucher kann hier dem Plattenbau-Flair der Neustadt in das historische Halle entfliehen.

Wer die "Bruchbude" betritt, beginnt eine Zeitreise. So rustikal wie der Name, ist auch die Einrichtung. Ganze Abriss-Häuser sind nach interessanten historischen Gegenständen durchsucht worden. So hängen über dem großen Tresen alte Straßenschilder der Glauchaer Straße, der Kleinen Brauhausstraße oder der Marktstraße. Aber nicht nur alte Emailschilder zeugen von längst vergangenen Zeiten.

Ein Blickfang ist auch der Fußboden: altes hallesches Straßenpflaster, korrekt verlegt. Die Steine stammen aus der Berliner Straße und sollen das Marktplatz-Flair der Gaststätte unterstreichen. Altertümliche Straßen-Laternen werfen zudem ein schummriges Licht in den Raum. Selbst der Tresen ist mit Dachziegeln eingedeckt und mit einer Dachrinne versehen. "Unser Tresen ist bewusst extra groß ausgefallen", sagt Annett Forkhardt, leitende Mitarbeiterin des Hauses. "Hier sollen viele Gäste Platz finden und in gemütlicher Runde ins Gespräch kommen."

Entstanden ist die Bruchbude 1996 in einem Flachbau aus DDR-Zeiten. Dieser sollte ursprünglich eigentlich das Vereinshaus der benachbarten Gartensparte werden. Mit dem Ausbau des Neustädter Gewerbegebietes bot es sich an, hier eine "Kulturinsel als Äquivalent zum tristen Plattenbau zu schaffen", wie es Annett Forkhardt formuliert. Heute finden 80 bis 100 Personen Platz. Das Publikum ist bunt gemischt: Vom Jugendlichen bis zum 80-Jährigen kommen die Gäste. Wer es mit seinen Freunden zu traditioneller Hausmannskost lieber etwas ruhiger mag, kann im "Markthaus" an einem großen Tisch Platz nehmen.