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Gastronomie in Zscherben Gastronomie in Zscherben: Sesshaft nach der Walz

Von kornelia privenau 24.02.2014, 19:41
Nadine und Jan Uhlmann zeigen ein Bild ihres Gasthauses in Zscherben von einst - im Hintergrund das Haus von heute.
Nadine und Jan Uhlmann zeigen ein Bild ihres Gasthauses in Zscherben von einst - im Hintergrund das Haus von heute. thomas meinicke Lizenz

zscherben/MZ - „Wir waren beide auf der Walz, so wie das eigentlich nur Handwerksburschen machen. Aber es hat uns bestärkt in unserem Wunsch nach Selbstständigkeit“, sagt Jan Uhlmann. Der Koch war gemeinsam mit seiner Frau Nadine, einer gelernten Restaurantfachfrau, in Österreich, der Schweiz, am Wörthersee, im Ruhrgebiet und auf der Blumeninsel Mainau unterwegs, um zu lernen, Sterneköchen wie Eckart Witzigmann und Alfons Schuhbeck mehr als nur über die Schulter zu schauen. „Ich habe erlebt, wie man für 500 Gäste kocht, ein exzellentes Catering serviert und habe dabei selbst mitgemacht“, sagt Uhlmann. Team-Geist und Timing seien dabei das A und O. So ausgerüstet, begann das Paar nach einer Lokation für die Erfüllung seines Traumes vom eigenen Gasthaus zu suchen.

In heimische Gefilde nach Zscherben lockte nicht nur die Familie, da gab es auch das Angebot, das Zscherbener Landgasthaus von den Vorbesitzern und Vor-Gastwirten zu kaufen. „Wir waren uns einig, Wohnen und Arbeiten gehören für uns unter ein Dach. Und wir haben uns wirklich viele Objekt angeschaut. Richtig gepasst hat es nur in Zscherben“, sagt Nadine Uhlmann.

Tische mit frischen Blumen

2011 hat das junge Paar alles klar gemacht. Das Landgasthaus wurde gekauft, der Existenzgründerlehrgang der Wirtschaftsförderung absolviert und mit den wichtigsten Bauarbeiten an dem Haus begonnen, das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen soll. Ein Saal, den man durchaus gemütlich nennen darf und ein Biergarten fürs Sommergeschäft ergänzen das stilvolle Restaurant, in dem die Tische mit frischen Blumen modern dekoriert sind - die Handschrift der jungen Chefin. Sie sorgte gleichfalls für das Arrangement historischer Bilder von Zscherben, auch des Landgasthauses, an den Wänden. „Die Geschichte des Ortes und der alten Häuser ist das Steckenpferd meines Mannes. Als Besucher merkten, dass uns diese Geschichte interessiert, haben sie uns diese Bilder gebracht“, so Nadine Uhlmann. Und beim Betrachten seien schon viele Gäste miteinander ins Gespräch gekommen.

Bei Uhlmanns speist man nicht „schickimicki“. Der junge Koch setzt auf regionale und saisonale Produkte bis hin zum Höhnstedter Wein und nennt das seine gut-bürgerliche Küche. Und die Gäste-Gaumen werden durchaus verwöhnt - mit dem besonderen Menü, beim Lunch oder im Sommer vom Grill. Uhlmann sucht sich oft internationale Themen, die er gastronomisch umsetzt. Auch als Caterer sind die Gastronomen zu buchen. Serviert wird dann, wo der Gast es wünscht - Hochzeit, Geburtstag oder Jubiläum. „Und wir wollen den Fußweg vorm Haus erneuern und eine Terrasse anlegen“, planen die Uhlmanns schon mal voraus.