Gastronom in Halle: Gastronom in Halle: "Keno's" in der Lu-Wu als zweites Standbein

Halle (Saale) - Ein Hingucker war der Laden irgendwie schon vorher, als er im Zuge um sich greifender Originalität noch „Kaufmanns Laden“ hieß. Das Lokal an der Ecke der Fritz-Reuter-Straße zum neuen innerstädtischen Magneten, der „Lu-Wu“ genannten Ludwig-Wucherer-Straße, heißt aber seit kurzem anders: In einer Art, wie landauf, landab die gute Restaurants heißen - freilich in diesem Fall als kleine familiäre Reverenz an den Sohn des neuen Betreibers.

Dieser vierjährige Sohn heißt Keno - und das Lokal nun also „Kenos“. Und der Vater und Lokalbetreiber? Heißt Ricky Baumgarten, ist Hamburger und inzwischen zugleich Hallenser - und wohnt als Letzterer nur einen Katzensprung entfernt von dem Laden, mit dem er nun auch neue gastronomische Akzente in seiner neuen Heimatstadt setzen will.

Oder besser gesagt mal wieder - denn: Ricky Baumgarten hat ja schon länger ein anderes gastronomisches Standbein in der Stadt - und zwar nicht irgendeins! Das Restaurant im Händelhaus mit dem so ambitioniert klingenden Namen „Leidenschaften“ setzt - nicht zuletzt was das meist in Weiß gehaltene Ambiente angeht - wirklich Maßstäbe. Und ebenso der von Ricky Baumgarten dort jährlich ausgerichtete Weihnachtsmarkt mit seinen Strohballen und dem auch damit ganz unvergleichlich anheimelnden Adventsflair.

Und nun noch das Keno’s: Vom vorherigen Ambiente des rustikalen Kaffeehauses ist dort nur die maisonetteartige offene Zweigeschossigkeit des Lokals geblieben. Ansonsten? Kühler oder besser cooler hanseatischer Chic, der in Halle vielleicht gerade deshalb gut reinpassen könnte, schließlich ist die Saalestadt ja selbst eine verkappte Hansestadt.

Auffällig - weil in unseren Breiten in Lokalen immer noch eher selten - ist die offene Küche, die Baumgarten mit Bedacht hat einbauen lassen, weil sie für sein Konzept für diesen Laden unerlässlich sei - denn: „Das Flair, das mir vorschwebt, ist wie: Zu Gast sein und essen und trinken bei Freunden.“ Weil gute Freunde bei guten Freunden fast schon von alters her gleich in die Küche gebeten werden: Sprich, in die Wohnküche, die natürlich Stil hat - und auch haben muss, sonst nützt ja das beste Essen nichts.

Ach ja, was gibt’s denn so bei Keno’s? „Fisch- und Fleischküche voller Abwechslung“, sagt der 41-jährige Wirt: Mit vierteljährlich wechselnder Speisekarte, ab August mit Frühstück und Mittagstisch und abends Gastlichkeit auch nach dem Essen - mit Bar-Flair bis mindestens Mitternacht. (mz)