Fussball-Verbandsliga Fussball-Verbandsliga: Eine einmalige Chance für den BSV Ammendorf

Halle/MZ - Lutz Schülbe ist schon ganz nervös. Kein Wunder, denn heute Abend kann Historisches passieren im Stadion der Waggonbauer. Noch nie in seiner Vereinsgeschichte stand der BSV Ammendorf, dessen Präsident und Trainer in Personalunion Schülbe ist, an der Tabellenspitze der Fußball-Verbandsliga. Und genau das kann am Freitagabend ab 19 Uhr passieren, wenn der gastgebende Tabellenzweite den Spitzenreiter Askania Bernburg bezwingt.
„Ich freue mich auf dieses Fußballfest. Wir waren zwar in den vergangenen Jahren immer gut dabei, aber ich kann mich nicht erinnern, dass wir als Zweiter den Spitzenreiter empfangen haben. Deswegen hoffe ich auch auf eine große Kulisse“, sagt Schülbe. Zuletzt gegen Preussen Magdeburg hatten ebenfalls an einem Freitagabend mehr als 200 Fußballfans den Weg zum BSV gefunden. „Seit wir unsere Flutlichtanlage haben, ist die Resonanz einfach besser. Dazu läuft es sportlich auch ganz gut. Was will man mehr.“
Allerdings plagen Schülbe ausgerechnet vor dem Gipfeltreffen große Personalprobleme. Stefan Kominek und Marcel Keitel fallen mit Muskelfaserrissen noch länger aus. David Sieber kommt von seiner Arbeit in Berlin nicht weg. „Und ob Matthias Wirsing und Patrick Siegel auflaufen können, entscheidet sich erst kurzfristig“, sagt Schülbe. „Aber ich will nicht jammern. Unser Kader ist gut aufgestellt, dann können sich jetzt eben die Jungen beweisen.“
Aus Sicht des Ammendorfer Trainers haben sich bereits nach fünf Spieltagen jene Mannschaften im Vorderfeld der Tabelle eingefunden, die er auch auf dem Zettel hatte. „Mit Bernburg musste man genau so rechnen wie mit der FCM-Reserve und den Magdeburger Preussen. Schönebeck hat bei uns bereits einen guten Eindruck hinterlassen. Und auch Arnstedt darf niemand unterschätzen. Nur vom VfB Imo Merseburg hätte ich mehr erwartet“, so Schülbe.
Zunächst gilt sein Augenmerk aber nur der Partie gegen Bernburg. Die Gäste haben das Wort Niederlage ganz offensichtlich aus ihrem Vokabular gestrichen. Die Schützlinge des ehemaligen VfL-96-Trainers Thomas Diedrich sind seit 13 Spielen in der Verbandsliga ungeschlagen. Aber er hat Respekt.
„Das ist vom Papier her sicherlich unsere bisher schwerste Aufgabe. Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass Ammendorf zu den sechs besten Teams der Liga gehört. Meine Vorhersage hat sich bestätigt“, sagt der Askania-Coach, der die Ammendorfer beim 2:0-Erfolg vor zwei Wochen gegen Preussen Magdeburg persönlich beobachtet hat. „Wir müssen gegen die schnellen Ammendorfer Angreifer René Beßler, Patrick Siegel und Christoph Römling auf der Hut sein. Wenn wir das Trio im Griff haben, können wir aus Ammendorf etwas mitnehmen“, ist Diedrich überzeugt.