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Fußball Fußball: Perfekt: Dieskau zieht vor das Sportgericht

12.01.2011, 21:44

Halle (Saale)/MZ/GOS/CKA. - Bernd Voigt hat lange mit sich gerungen, Freunde und Bekannte um Rat gefragt. Dann stand der Entschluss fest: Sein Verein, der FSV Dieskau, wird Einspruch gegen den skandalösen Ausschluss seines D-Junioren-Teams bei der Hallen-Kreismeisterschaft des Saalekreises (MZ berichtete) einlegen. "Wir wissen, dass wir damit die Sache auf dem Rücken der Kinder austragen, die für das ganze Dilemma nichts können. Es würde uns auch leidtun, wenn die Siegerteams ihre Medaillen wieder zurückgeben müssten", so Voigt zur moralischen Seite. "Aber es geht um Grundsätzliches, um Fairplay im Sport. Wir wurden benachteiligt, aber es hätte ja auch andere treffen können."

Diese Argumentation unterstützt Werner Uhlmann, der Chef des Sportgerichts für das südliche Sachsen-Anhalt: "Der Schritt ist richtig. Dieskau hatte das Recht, an der Kreismeisterschaft teilzunehmen. So hat das Jugend-Sportgericht des Saalekreises entschieden. Nur der Verbandspräsident Jürgen Schauseil hat das Urteil eigenmächtig gekippt. Das ist nicht hinnehmbar."

Dennoch gibt es nun ein Problem: Im Saalekreis ist das Jugendsportgericht derzeit nicht arbeitsfähig. Steve Weniger, der Vorsitzende, war im Zuge der Ereignisse zurückgetreten. "Wenn der Einspruch dadurch nicht verhandelt werden kann, landet das bei uns auf dem Tisch", sagt Uhlmann. Und dessen Urteil ist schon jetzt absehbar: "Es gibt für mich nur eine Option: Das Turnier muss wiederholt werden." Allerdings müssten alle Beteiligten nach einem Konsens suchen. "Es wäre falsch, nun die Kinder, die beim ersten Mal dabei waren und dort Medaillen gewannen, zu bestrafen."

Klaus-Peter Bunk, der Abteilungsleiter von Imo Merseburg, deren Jungs am Wochenende gewonnen hatten, befürchtet Arges: "Unabhängig davon, ob Dieskau im Recht ist oder nicht: Jetzt sollte das sportliche Ergebnis Bestand haben", sagt er. "Außerdem bezweifle ich, dass sich auf die Schnelle eine freie Halle für ein neues Turnier finden ließe." Robert Fiedler, der Jugendleiter des Zweiten SG Döllnitz, meint: "Wenn das Turnier neu ausgeschrieben wird, dann treten wir eben noch mal an. Die sportliche Fairness ist wichtiger als die gewonnene Medaille."