Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Glücklicher Punkt für Dresden
Halle/MZ. - Maik Völkner brachte es nach dem Abpfiff des ersten Heimspiels 2001 auf einen Nenner: "Vorher wäre ich mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Aber so wie die Partie lief, ist der eine Punkt zu wenig. Damit kann sich Dresden glücklich schätzen."
Das tat dann auch Dynamo-Trainer Cor Pot, der nur mit dem "Ergebnis einverstanden" war, am Spiel seiner Elf speziell vor der Pause aber viel auszusetzen hatte. Nur zwischen der ersten halleschen Angriffswelle mit zwei guten Gastgeber-Möglichkeiten und dem zweiten HFC-Ansturm deutete der Gast zumindest seine spielerischen Potenzen an und verzeichnete durch U18-Nationalspieler Jungnickels Kopfball auf die Latte auch die einzige nennenswerte Chance bis zum Seitenwechsel. "Da musste es eigentlich 2:0 für den Klub stehen", resümierte nicht nur Ex-Oberligaspieler Uli Rothe.
Enrico Kricke und Velibor Kopunovic "arbeiteten zwar fleißig, aber sie waren eben nicht effektiv", umschrieb HFC-Trainer Reinhard Häfner die meist in der Überhast vergebenen Torgelegenheiten durch das Angriffsduo. Doch Häfner weiß auch: "Wären die beiden effektiver, dann spielten sie vielleicht schon woanders." Hinzu kamen die komplizierten Bodenverhältnisse, die eine Kontrolle des Leders erheblich erschwerten.
Trotzdem brauchte der Coach an seinem 49. Geburtstag keineswegs unzufrieden zu sein: "Die Mannschaft hatte sich auf die schwierigen Bedingungen gut eingestellt und die Order, lange Pässe in den Raum zu spielen, hervorragend umgesetzt. Die Leistungen gegen Dresden und vorher in Leipzig machen Mut für die Zukunft, denn sie bewiesen, dass wir mit den Spitzenteams mithalten können."
Nach der Pause erzielte Dresden zwar bis zum HFC-Schlussspurt spielerische Ausgeglichenheit, aber Völkner wurde eigentlich nur einmal richtig gefordert, als Hähnge von rechts gefährlich abzog. "Er hielt solide und zeigte vor allem die Ausstrahlung, die ich in Leipzig von unserem Schlussmann vermisst habe", sah sich Häfner in seiner kurzfristigen Entscheidung für den Routinier noch einmal bestätigt. "Völkner wird deshalb auch im nächsten Spiel im Tor stehen", kündigte der Trainer ganz entgegen seiner Gewohnheit schon an.
Zu seinem Geburtstagsgeschenk steuerte überhaupt die engere Abwehr maßgeblich ihren Anteil bei. Im Gegensatz zu einigen Begegnungen im Herbst ließ sie nichts anbrennen und sicherte wenigstens den einen Punkt. Dazu schloss Renivaldo die Lücke im Spiel nach vorn, die durch Kurzejas Ausfall entstanden war. Seinem Direktspiel entsprangen meist die klaren Chancen, mit denen Dresdens Ambitionen freilich ein noch stärkerer Dämpfer verpasst werde musste.