Fundbüro in Halle-Neustadt Fundbüro in Halle-Neustadt: Ein neues Fahrrad für zehn Euro

Halle/MZ - Unter den 27 Fahrrädern, die am Samstag vor dem Fundbüro in Halle-Neustadt standen, gab es Perlen und Schrott. Rund 100 Interessenten waren gekommen, um die Drahtesel zu ersteigern. Nach einer Einlagerung von einem halben Jahr kann das Fundbüro abgegebene Gegenstände öffentlich versteigern. Gerade bei Fahrrädern bestünde immer ein großes Interesse, sagte Thomas Koch, der Leiter der Einrichtung.
Das liegt wohl hauptsächlich am günstigen Preis. Das Mindestgebot für die Fahrräder lag jeweils bei einem Euro. Das Günstigste ging für zehn Euro weg. Das teuerste, ein Mountainbike in gutem Zustand, wechselte für 200 Euro den Besitzer. Die Bieter ersteigerten die Fahrräder für ganz unterschiedliche Zwecke. Einige konnten gleich mit den neu erstandenen Rad nach Hause fahren, andere kauften mit Absicht die Räder im schlechtesten Zustand, um sie mit eigener Arbeit wieder herzurichten.
Der Erlös der Versteigerung wird drei Jahre lang aufbewahrt. „Als Besitzer eines versteigerten Rades bekommt man dieses Geld, wenn man sich meldet“, sagte Koch. Doch einen Anspruch auf das Fahrrad hat man dann nicht mehr. Nach Ablauf von drei Jahren fließe das Geld dann dem Haushalt der Stadt zu.
Wer dieses Mal kein Glück hatte, kann im April kommenden Jahres an der nächsten Versteigerung beim Neustädter Fundbüro teilnehmen oder den Vorschlag einer enttäuschten Bieterin befolgen. Sie verließ die Auktion mit den Worten: „Dann fahren wir eben wieder Straßenbahn.“