Freiraumgalerie: Freiraumgalerie: Die neue Frauenfassade von Halle ist fertig

Halle (Saale) - „Frauen im Haus“ - das war einmal. Ganz neu dagegen ist ein Projekt „Frauen außen am Haus“, mit dem dieser Tage die hallesche Freiraumgalerie mal wieder von sich reden macht. Das Künstlerteam aus dem Osten der Stadt hat nämlich gerade mal wieder eine Hausfassade gestaltet - diesmal im mittleren Süden, in der Wörmlitzer Straße.

Es sei eine Kooperation mit dem Bauverein Halle-Leuna gewesen, erläutert Freiraumgalerie-Sprecher Danilo Halle: „Eine inzwischen bewährte Zusammenarbeit“, die es der Gruppe ermögliche, seit drei Jahren einmal jährlich eine Wand für diesen Vermieter mit künstlerischen Graffiti zu verzieren.

Als Thema für das am Freitag fertig gewordene Projekt hatte man sich für eine ganz bestimmte Art der Darstellung von Frauen entschieden - nämlich für Köpfe statt immer nur Sexappeal.

„Die Frauen sind ganz bewusst ausgewählt“, so Danilo Halle, nämlich aus ganz verschiedenen Bereichen wie Gesellschaft, Kunst und Politik, Vergangenheit und Gegenwart, aus nah und fern: Neben weltberühmten Frauen wie Hollywood-Star Angelina Jolie sind es etwa die Publizistin Hanna Arendt, die ersten Frau im Weltraum, Valentina Tereschkowa, Jazz-Sängerin Aretha Franklin und die hallesche Autorin Johanna Charlotte Unzer, die vor 270 Jahren mit ihrem Buch „Grundriss einer Weltweisheit für das Frauenzimmer“ berühmt geworden war.

„Wir wollten mehr Frauenwände organisieren“, so der Mit-Initiator des Projekts, das, passend zum Thema, auch eine Frau - Freiraum-Mitglied Ina Treihse aus dem thüringischen Schnepfenthal - geleitet und federführend gestaltet hat. Ausgewählt hatte der beauftragende Bauverein dafür ein normales Wohnhaus mit vier Stockwerken, Dachgeschoss und also spitzer Giebelwand.

Die Wörmlitzer Frauenfassade ist im siebenten Jahr der Wirksamkeit der Freiraumgalerie übrigens schon die 108. Gestaltung einer Mauer, Giebelwand oder Hochhausfassade, die dieses Team organisiert oder geschaffen hat. (mz)