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Franziska Brandtner Franziska Brandtner: Vom Bäcker- zum Designladen in Halle

Von Claudia Crodel 04.12.2016, 11:00
Design fürs Wohnambiente, das ist Franziska Brandtners große Leidenschaft. Jetzt hat sie in der einstigen Bäckerei in der Dölauer Straße in Kröllwitz einen Laden eingerichtet.
Design fürs Wohnambiente, das ist Franziska Brandtners große Leidenschaft. Jetzt hat sie in der einstigen Bäckerei in der Dölauer Straße in Kröllwitz einen Laden eingerichtet. Holger John

Halle (Saale) - Wer an der seit Jahresende 2014 leerstehenden Bäckerei in der Dölauer Straße vorbeikommt, wird staunen: Der Laden ist wieder belebt. „Monocrom“ steht auf einem Schild neben der Ladentür. „Eine Bäckerei ist das nicht. So gut backen kann ich nicht“, sagt Franziska Brandtner und lacht. Die junge Frau ist vielmehr Designerin, hat an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule studiert. Mit dem Laden hat sie sich einen langgehegten Traum von der Selbstständigkeit erfüllt.

Dort bietet sie alles an, was ihrer Ansicht nach zu einem stilvollen Wohnen und Leben dazugehört: vor allem Beratung für Raumkonzepte, aber auch Interieur, Deko-Objekte, die in Manufakturen beziehungsweise in Kleinserien produziert werden, Raumdüfte und ausgewählte Delikatessen. So finden sich in den Regalen Lampen, Kissen und Vasen ebenso wie das selbst aus Bio-Zutaten hergestellte Quittengelee. Auf Kleiderständern steht eine feine Auswahl der von der Ladeninhaberin selbst entworfenen und genähten zur Verfügung.

Franziska Brandtner: „Mir geht es nicht nur um ein Leben mit Stil, sondern um das Wohnen mit Stil“

„Mir geht es nicht nur um ein Leben mit Stil, sondern um das Wohnen mit Stil“, erzählt sie. Dabei will sie das Stilbewusstsein individuell auf ihren jeweiligen Kunden zuschneiden. „Natürlich spielt dabei eine Rolle, was ich selbst als hochwertig, kreativ und schön empfinde“, meint die 33-Jährige, die Mutter einer dreijährigen Tochter ist.

Franziska Brandtner stammt aus Südthüringen, ist in Hildburghausen zur Schule gegangen und hat dort ihr Abitur abgelegt. Danach kam sie nach Halle an die Schule für Mode und Design. Aus der Ausbildung heraus bewarb sie sich an der Burg im Fach Modedesign und begann 2004 mit dem Studium dort. An der Burg hat sie sich wohlgefühlt. Doch heute ist sie der Ansicht, dass die Hochschule zu sehr ein Mikrokosmos ist. Der Student würde zu wenig darauf vorbereitet, was nach dem Studium passiert. Die Zusammenarbeit der Burg mit der Wirtschaft sei mangelhaft, so Franziska Brandtner. „Design ist toll, Kunst ist toll. Das Brennen in einem ist toll. Doch ein gutes Design muss auch dem Kunden gefallen. Das müsste den Studenten mehr beigebracht werden“, findet sie.

Praktikum in London beim Modeunternehmen Alexander McQueen Trading Limited

Nach einem Praktikum in London beim Modeunternehmen Alexander McQueen Trading Limited, merkte sie allerdings, dass die Modebranche auf die Dauer vielleicht doch nicht so das Richtige für sie ist. Trotzdem schloss sie das Studium im Fach Modedesign ab.

Bereits während der Studienzeit interessierte sie sich auch stark für Innenarchitektur. Ihr Mann hatte den Malerbetrieb seines Vaters übernommen. Dort ging es nicht nur um das Anstreichen oder Tapezieren von Wänden, sondern vielmehr immer öfter verstärkt um das Gestalten von Oberflächen und Räumen. Sie arbeitete oft mit ihrem Mann zusammen, kam ins Gespräch mit Architekten. So entwickelte sie den Wunsch, sich berufsmäßig mit der Gestaltung von Innenräumen zu befassen. Das tut sie nun seit ihrem Studienabschluss im Jahr 2010.„Ich weiß, dass wenn ich komme, der Bauherr schon viel hinter sich hat und viele Ausgaben hatte. Ich bin immer die letzte, die am Zug ist. Ich versuche mit kleinen Griffen, den Raum schön zu machen“, sagt sie.

Da sie und ihr Mann das Haus mit der einstigen Bäckerei Pohl gekauft und umgebaut haben, hat sie geplant, Kunden demnächst auch die eigenen, bewohnten Räume zu zeigen. (mz)