Flughafen Leipzig-Halle Flughafen Leipzig-Halle: Erlebnispark startet mit einer IL 18
Halle (Saale)/LEIPZIG/MZ. - Schon jetzt erweist sich eine historische Iljuschin IL 18 als Blickfang am Flughafen Leipzig-Halle. Ein blaues Fensterband - einst Markenzeichen der DDR-Lufthansa - gehört zu den Auffälligkeiten der für 50 000 Euro frisch lackierten Maschine. Künftig soll das viermotorige Turboprop-Flugzeug noch mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Wie Flughafensprecher Uwe Schuhart sagte, dient die IL 18 künftig als Einstieg in den neuen Airport-Eventpark.
Das Projekt soll auf einer Fläche von zunächst 10 000 Quadratmetern entwickelt werden. Es basiert auf zwei Grundlinien: Bildung und Unterhaltung. Dabei dreht sich alles um den Begriff der Mobilität. Schuhart: "Wir wollen das Wort in verschiedene Richtungen - Flugzeug, Auto und Zug - erlebbar machen." Selbst ein Themenbereich zur Schifffahrt sei denkbar. Mit einem Freizeitpark - wie etwa "Belantis" - werde es wohl keinerlei Überschneidungen geben. "Unser Angebot wird, wenn es realisiert ist, einmalig in Europa sein", so Schuhart.
Bereits jetzt kommen jährlich rund 200 000 Besucher, um den Betriebsablauf auf dem Großflughafen zu erleben. Speziell die knapp 30 000 Interessenten, die an den geführten Touren teilnehmen, sollen sich mit ihren Ideen in die weitere Entwicklung des Vorhabens einbringen können. Dazu richtet das Unternehmen gleich am Besucherterminal einen extra Showroom ein. Noch in diesem Jahr soll dieser Treffpunkt seiner Bestimmung übergeben werden. Ingolf Brömme, Chef des Besucherdienstes sagt: "Unsere Gäste werden auf dem Originalgestühl aus einer IL 18 sitzen können." Wenn alles klappt, dann findet dort auch ein Cockpit seinen Platz.
Das ist ein Anfang, dem sobald wie möglich weitere Abschnitte folgen sollen. Experten trauen dem Projekt die Anziehungskraft zu, bis zu 300 000 Neugierige im Jahr anzulocken. Das setzt allerdings Investitionen in Millionenhöhe voraus. Einen Investor gibt es noch nicht, aber immerhin eine lange Liste an potentiellen Geldgebern. Den entscheidenden Schub habe die Teilnahme an der Expo-Real-Messe in München gebracht. "Inzwischen führen wir intensive Gespräche." Dass die Idee des Event-Parks umsetzbar ist, stellen Branchenkenner nicht mehr in Frage.
Mehrere Partner sind ihm zufolge dabei, eigene Vorstellungen zu entwickeln. Interaktive Elemente spielen dabei eine wichtige Rolle. Der Flughafen halte sich zwar mit Vorgaben weitestgehend zurück. Aber sein Modell, das die Konturen des Erlebnisgeländes sichtbar macht, findet laut Schuhart in Fachkreisen einen großen Widerhall. Freilich sei es zu früh, um schon ein unterschriftsreifes Ergebnis zu präsentieren. Aber vieles, was bislang zur Sprache gekommen sei, bestärke den Flughafen in seinen Absichten.