Fast nackt, mit grünen Augen Fast nackt, mit grünen Augen: Rätselhafte Nacktkatze tummelt sich auf der Peißnitz

Halle (Saale) - Dünn, fast nackt, mit spitzen Ohren und einem langen, kahlen Schwanz sitzt sie in der Nähe des Lokschuppens der Parkeisenbahn auf der Peißnitz und schaut großen, grünen Augen halb erschrocken, halb neugierig auf vorüberlaufende Passanten.
Und die schauen in der Regel erstaunt zurück. Was ist das für ein seltsames Wesen, das halb an einen chinesischen Schopfhund, halb an die Gargoyle-Figuren aus Horrorfilmen wie „Ghostbusters“ oder „Monster aus Stein“ erinnert?
Beim Katzenhaus Katzenschutzverein Halle/ Saale e.V. jedenfalls keine Unbekannte. Bereits im vergangenen Jahr seien Nachfragen nach der ungewöhnlichen Katze gekommen, die sich auf der Peißnitzinsel tummelte, beschreibt Christine Kaiser. „Und auch jetzt haben sich wieder Leute bei uns gemeldet, die uns auf das Tier hingewiesen haben.“ Eine Mitarbeiterin sei daraufhin zum Peißnitzhaus gefahren, um sich selbst ein Bild zu machen. „Da hielt sich die Katze auf dem Spielplatz auf, offensichtlich in gutem Zustand.“
Nacktkatze auf der Peißnitz: Sphinx- oder Sphynx-Katzen gelten als teuer und sensibel
Ein Fakt, aus dem die Katzenexperten schließen, dass das so zart und empfindlich wirkende Tier nicht wild lebt, sondern einen Besitzer hat, der es als sogenannten „Freigänger“ umherschweifen lässt. Sphinx- oder Sphynx-Katzen gelten als sehr teuer, aber auch als äußerst sensibel, erklärt Christine Kaiser. „Hätte sie niemanden, der sich um sie kümmert, würde sie schon nicht mehr leben.“ Um die Frage sicher zu klären, hatte der Katzenschutzverein auf seiner Internetseite eine Suchmeldung nach dem Besitzer verbreitet. „Aber es hat sich leider keiner gemeldet.“
Christine Kaiser macht sich deshalb immer noch Sorgen wegen des Sommers. „Sphynx-Katzen haben schnell mit Sonnenbrand zu kämpfen“, sagt sie, „und sie sind auch sonst überaus wärmeempfindlich.“ Haarlose Katzen wie die Sphynx von der Peißnitz haben eine lange Geschichte, schon die Azteken sollen ähnliche Tiere gezüchtet haben. Die Zuchtlinien der heutigen Sphynx-Katzen stammen allerdings von Katzen aus Kanada ab, die dort aus natürlich mutierten Katzen gezüchtet wurden. In Deutschland gelten Sphynx-Katzen, denen die Tasthaare fehlen, als Qualzuchten, die nicht weitergezüchtet werden dürfen. (mz )