Fall Manfred Kübler Fall Manfred Kübler: Darum ist der Prozessstart um Gehalt vom Volksbank-Chef geplatzt
Halle (Saale) - Der mit Spannung erwarttete Prozess um die Kündigung des früheren Vorstandschef der halleschen Volksbank, Manfred Kübler, ist geplatzt. Kübler hat wenige Tage vor der Verhandlung seinen Anwalt gewechselt, wie das Landgericht auf Anfrage mitteilte. Damit verschiebt sich das Gerichtsverfahren um mehrere Wochen.
Ursprünglich sollte der Prozess am kommenden Montag beginnen. Kübler will gegen seine Kündigung vorgehen und verklagt seinen ehemaligen Arbeitgeber auf rund 1,8 Millionen Euro, indem von der Bank mehrere Monatsgehälter fordert, die ihm seiner Ansicht nach wegen einer unzulässigen Kündigung zustehen.
Kübler war nach einer monatelangen Affäre gekündigt worden. Ihm wurden in mehreren Prüfberichten des zuständigen Genossenschaftsverbandes der Volksbank schwere Vorwürfe gemacht. Unter anderem geht es dabei um die Höhe seines Gehaltes. Zudem werden Kübler falsche Spesen- und Reiseabrechnungen vorgeworfen. Deswegen ermittelt auch die hallesche Staatsanwaltschaft gegen Kübler. Ob und wann es zur Anklage kommt, ist aber noch offen.
Wechsel des Anwalts wenige Tage vor Prozessbeginn ist ungewöhnlich
Der Wechsel des Anwalts wenige Tage vor Prozessbeginn ist ungewöhnlich, schließlich geht es dem einstmals mächtigen Vorstandschef ums Geld. Die 1,8 Millionen Euro Forderungen resultieren aus dem hohen Monatsgehalt, was Kübler früher bezog: fast 40.000 Euro. Auf die Dauer seines ursprünglichen Vertrages über mehrere Monate gerechnet kommt der Millionenbetrag zustande.
Dass es noch in diesem Jahr losgeht mit dem Aufsehen erregenden Verfahren ist unwahrscheinlich. Weil Küblers neuer Anwalt Zeit braucht, um sich in den komplizierten Fall einzuarbeiten, dürfte es frühestens im Januar losgehen. (mz)