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Suche nach Kampfmitteln auf eigene Faust „lebensgefährlich“ Experten nehmen nach Munitionsfunden auf Ex-NVA-Gelände in Halle Gebiet unter die Lupe

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 26.07.2021, 10:26
Der Fund eines Tages: Mehrere Minen und Panzerfaustteile
Der Fund eines Tages: Mehrere Minen und Panzerfaustteile (Foto: Jan Jänchen)

Halle (Saale)/MZ - Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wird ab diesem Montag ein Gelände bei Röpzig im Süden von Halle genauer unter die Lupe nehmen. Der Saalekreis hat die Experten gebeten, die Fläche nach weiteren Kampfmitteln abzusuchen.

Kürzlich hatte der Hallenser Jan Jänchen auf dem ehemaligen NVA-Gelände mehrere Minen und Panzerfaustteile entdeckt und daraufhin die Polizei informiert, wie er der MZ mitteilte. Der 48-Jährige war in der Vergangenheit bereits in der Nähe auf Waffenteile in der Saale gestoßen. Polizeisprecherin Karina Wessel erklärt auf MZ-Nachfrage, dass nun zunächst zwei sowjetische Panzerminen und mit Sprengstoff behaftete Kampfmittelteile, einige Tage später dann weitere sieben sowjetische Panzerminen, zwei Panzerfäuste sowie Kampfmittelteile vom Kampfmittelbeseitigungsdienst geborgen worden sind.

Suche nach Kampfmitteln auf eigene Faust „lebensgefährlich“

Zwar handele es sich bei den Minen um Übungsmunition, die eine sogenannte „inerte Ladung“ enthalten. „Es ist aber nicht auszuschließen, dass der Zünder scharf ist“, so Karina Wessel. Denn: „Die russischen Streitkräfte haben oftmals aus Mangel an Übungsmunition Minen mit Sprengstofffüllung als Übungsmunition deklariert.“

Die geborgenen Waffen und Waffenteile wurden vom Gelände entfernt. Sie sollen im Munitionslager- und Zerlegebetrieb des Landes Sachsen-Anhalt vernichtet werden. Erst beim Öffnen der Kampfmittel kann dann festgestellt werden, ob sich überhaupt Explosivstoffe im Inneren der Fundstücke befinden. Die Polizeisprecherin weist derweil ausdrücklich darauf hin, dass die Suche nach Kampfmitteln auf eigene Faust „lebensgefährlich ist und dies zwingend den Spezialisten überlassen werden muss“.