Tag des offenen Denkmals Exklusive Einblicke in Halle: Diese besonderen Bauwerke öffnen am Sonntag ihre Türen
Mehr als 40 Bauwerke in Halle und dem Umland sind am 8. September zum Tag des offenen Denkmals geöffnet. Einige davon präsentieren sich aus diesem Anlass zum ersten Mal.
Halle (Saale)/MZ. - Seit Monaten laufen die Vorbereitungen, an diesem Sonntag (8. September) öffnen 44 Bauwerke in Halle und der näheren Umgebung ihre Türen für Architekturfreunde, an Lokalgeschichte Interessierte – und für alle, die an einem Spätsommersonntag Neues entdecken wollen.
Halle-Neustadt: Rathaus, das nie ein Rathaus war
Das Gebäude mitten in Halle-Neustadt zum Beispiel, das nie für seine eigentliche Bestimmung genutzt worden ist: das über die Wendezeit fertiggestellte Rathaus, in dem inzwischen das Landesamt für Vermessung und Geoinformation seinen Sitz hat.
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Sehr zur Freude des Vereins Freunde der Bau- und Kunstdenkmale, bei dem die Fäden zur Organisation des Tages zusammenlaufen, kann darin passend zum 60. Jahr von Halle-Neustadt die Eröffnungsveranstaltung stattfinden (10 Uhr). Geplant sind unter anderem Vorträge zum Denkmalwert Neustädter Häuser, zum Gesundheitswesen in der einst eigenständigen Stadt der Chemiearbeiter.
In den Katakomben der Volksbühne Kaulenberg
Neue Einsichten können Besucher auch in der Volksbühne Kaulenberg (Kaulenberg 1) gewinnen, Der Arbeitskreis Innenstadt (AKI) bietet um 11, um 13, um 15 und um 17 Uhr Führungen durch das um 1608 als Brauerei gebaute Barockgebäude an. Dabei geht es unter anderem auch in den Keller mit den Spuren ehemaliger Katakomben.
Einblicke in die Sanierung: „Château de Curie“ öffnet zum Denkmalstag
Am Frederic-Joliot-Curie-Platz 1a öffnet das „Château de Curie“ seine Türen. Zwischen 12 und 18 Uhr können sich Interessierte in dem Gebäude umsehen, das gerade von der Firma Isihome für Wohn- und Gewerbezwecke nach historischem Vorbild denkmalgerecht saniert wird.
Mitarbeiter werden die Gäste laut Ankündigung durch das Haus mitsamt Außengelände führen und dabei erläutern, was in diesem halleschen Bürgerhaus im Stil der Spätgotik passieren wird.
Oberburg Giebichenstein hat Angebote für Familien
Den allermeisten Hallensern selbstverständlich gut bekannt, aber zum Denkmalstag ebenfalls erstmals zu besichtigen ist die Oberburg Giebichenstein. Geöffnet wird sie von 10 bis 19 Uhr – für 11, 13 und 15 Uhr sind Führungen zur Geschichte des sagenumwobenen Gemäuers geplant. Speziell für Familien steht „Geschichte in Zinn gegossen“ im Programm.
Historischer Pferdestall in Halle wird zum "Eventatelier"
Gleich um die Ecke lädt derweil das „Eventatelier“ ein, ein historischer Pferdestall in der Fährstraße 2. Zwischen 14 und 17 Uhr bieten die Betreiber die Möglichkeit, den heutzutage für Feiern genutzten und dafür auch zu mietenden Komplex zu besichtigen.
Bis zu seiner aufwendigen Sanierung im Jahr 2008 war er übrigens nicht nur Behausung von Pferden und auch Kühen. Eine ganze Zeit lang nutzte unter anderem die Daimler Motorengesellschaft die 1876 errichten Gebäude als Werkstatt, später war es Lager für die Stadt.
Auch im Saalekreis öffnen besondere Bauwerke zum Tag des offenen Denkmals
Die Denkmalsfreunde empfehlen aber auch einen – oder mehrere – Blicke) in den Saalekreis. Erstmals im Programm ist die Kirche St. Petrus im Salzataler Ortsteil Müllerdorf (12 bis 17 Uhr). Bei Führungen zwischen 12 und 17 sowie 15.30 bis 17 Uhr sind unter anderem eine Kopie eines heidnischen Sandsteinreliefs und der spätgotische Schnitzaltar zu sehen. Und nicht zuletzt der Turm im neoromanischen Stil, nach 1898 als Ersatz für den zuvor niedergebrannten mittelalterlichen Turm gebaut. Um 14 findet als Teil des Orgelfestivals ein etwa einstündiges Konzert mit Matthias Müller an der sanierten Rühlmann-Orgel statt.
Alle Veranstaltungen sind unter unter www.tag-des-offenen-denkmals.de abrufbar.
Ebenfalls in der Gemeinde Salzatal stellt sich zwischen 11 und 18 Uhr in Zappendorf der Berghof (Bergstraße 21) vor. Das Gehöft im Denkmalbereich „Straßenzug“ wurde um 1850 für einen kleinbäuerlichen Obstbaubetrieb errichtet.