Exit Games in Halle Exit Games in Halle: Wie befreit man sich am schnellsten aus einer Gefängniszelle

Halle (Saale) - Nichtsahnend sitzt die junge Wärterin am Schreibtisch - zum Glück mit dem Rücken zur Gefängniszelle. Gleich wird sie aufstehen, für eine Stunde den schummrig beleuchteten Raum verlassen und das Essen aus der Knastküche holen. Es ist das letzte für die Zelleninsassen: Henkersmahlzeit ...
Genau diese eine Stunde bleibt den Delinquenten, um aus dem streng bewachten Hochsicherheitstrakt auszubrechen. Bloß wie? „Das bleibt dem logischen Denken und der Kombinationsfähigkeit der ,Gefangenen’ überlassen“, erklärt Yvonne Grathenauer und lächelt wissend. Im Lösen von Rätseln, im sinnvollen Zuordnen von scheinbar zufällig vorhandenen Gegenständen liege der Reiz eines Escape Rooms.
Exit Games in Halle: 2016 wurde Spielformat in der Saalestadt etabliert
Den gibt es dank Grathenauer und ihrer zwei Geschäftspartner nun auch in Halle. 2016 haben Yvonne und Thomas Grathenauer gemeinsam mit dem Dritten im Bunde, Torsten Körner, dieses Spielformat in der Saalestadt etabliert. „Mit einem Horror-Raum und einer ägyptischen Grabkammer haben wir damals am Steintor angefangen“, so Thomas Grathenauer, der erstmals in Leipzig einen Escape Room kennengelernt hat - als Mitspieler.
Mehrere Themenwelten hat das Trio seitdem geschaffen, aus denen die Mitspieler innerhalb von 60 Minuten den Weg in die Freiheit finden müssen - ob es nun darum geht, dem fiesen Horrorclown zu entkommen oder aus der verschlossenen Grabkammer der ägyptischen Pyramide zurück ans Tageslicht zu gelangen. Seit kurzem schließt sich jetzt auch in (H)Alcatraz - dem halleschen „Ableger“ des berüchtigten kalifornischen Hochsicherheitsgefängnisses - die Zellentür, und die Spieler müssen à la Al Capone versuchen, dem Henker zu entgehen.
Exit Games in Halle: „Die Hälfte aller Spieler schafft es, in einer Stunde rauszukommen“
Das gelingt allerdings nicht allen Teams. „Die Hälfte aller Spieler schafft es, in einer Stunde rauszukommen“, so Thomas Grathenauer, der aber die andere Hälfte beruhigen kann. Denn auch wer trotz aller Hinweise und fast gelöster Rätsel keinen Plan hat, muss weder in Gefängniszelle noch in ägyptischer Grabkammer schmoren. „Wir helfen dann schon und geben Tipps“, so Grathenauer, der wie Körner in der Versicherungsbranche tätig ist - der Escape Room ist Hobby der Drei. Und, so Körner, natürlich gebe es einen leicht zu öffnenden Notausgang - den aber kein Mitspieler betätigen will. Denn die Spannung ist dann ja dahin.
„Die Spielwelten, die wir kreieren und bauen, sollen die Illusion der jeweiligen Story perfekt machen“, sagt Torsten Körner - und setzt in der neuesten „Welt“ den Akkubohrer an: In Kapitän Nemos „Nautilus“ können die Spieler ab September mit Jules Verne abtauchen und die Abwesenheit Nemos nutzen, um das verschlossene U-Boot zu verlassen - 20 000 Meilen unter dem Meer.
››Der Escape Room im Internet unter www.exitgames-halle.de (mz)
