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Eröffnungsspiel gegen den HSV Eröffnungsspiel HSV - HFC: Viel Freud und etwas Leid im neuen Erdgas Sportpark

Von Gottfried Schalow 20.09.2011, 18:25

Halle (Saale) - Nach einer halben Stunde forderte Stadionsprecher Markus Hein die Zuschauerin der HFC-Fankurve auf, noch enger zusammenzurücken. Weil immer noch Anhänger vor dem neuen Erdgas Sportpark oder in den Durchgängen standen,bat er: "Kuschelt ein bisschen!" 15.000 Zuschauer, ausverkauftes Haus im neuen Stadion von Halle. Und die HFC-Fans feierten ihren neuen Fußball-Tempel. Selbst als es gegen ein besser besetztes Regionalliga-Team des Hamburger SV bereits 1:4 stand, unterstützten sie ihre Mannschaft weiter frenetisch. Die Sprechchöre "Chemie Halle" wanderten wie eine La-Ola-Welle immer wieder durch das Rund.

"Es war eine geile Stimmung. Das war ein tolles Erlebnis", sagte HFC-Stürmer Dennis Mast. Sein Teamkollege Toni Lindenhahn freute sich, dass die Zeiten im Ausweichstadion Halle-Neustadt endlich vorbei sind. "Ich hatte beim Einlaufen Gänsehaut. Die Arena ist klasse, das Licht stimmt, nur der Rasen ist vom vielen Sand noch recht stumpf", so Lindenhahn. Auch Halles Trainerlegende Klaus Urbanczyk war begeistert."Das ist eine super Anlage, die Stimmung war einer Eröffnung würdig. Das Ergebnis allerdings nicht. Jetzt wissen die Spieler aber wenigstens, was am Sonntag bei der HSV-Reserve auf sie zukommt." Er verließ genauso wenig seinen Platz wie die übrigen Fans, die das Höhenfeuerwerk als krönenden Abschluss eines für Halle sporthistorischen Tages erleben wollten.

Vergessen war zu diesem Zeitpunkt längst auch der Ärger, dass die Hamburger den Großteil ihres Bundesliga-Teams wegen der sportlichen Krise zu Hause gelassen hatten. Statt Heiko Westermann, Mladen Petric, Jaroslav Drobny und Marcell Jansen liefen in Halle Dennis Diekmeier, Jacopo Sala und Tolgay Arslan auf.Der zuständige Trainer Soner Uysal hatte in Hamburg zusammengekehrt, was noch zu bekommen war. Spieler vom Anschlusskader und aus dem Reserveteam. HFC-Fan Barbara Neumann hatte deshalb vor dem Spiel geunkt: "Die erste Mannschaft hat nach ihrer Pleitenserie wahrscheinlich Angst gehabt, auch noch in Halle zu verlieren."

Werner Georg, der Präsident des FußballverbandesSachsen-Anhalt, brachte wenig Verständnis für den HSV auf. "Ich finde dieses Verhalten unfair. Der HFC sollte auf jeden Fall nicht die komplette Antrittsgage zahlen." Halles Alt-Internationaler Bernd Bransch fand die Hamburger Entscheidung aus sportlicher Sicht falsch. "Sicher haben die Hamburger im Moment andere Sorgen. Aber nach ihrer Niederlagenserie in der Bundesliga wäre dieses Spiel eine Möglichkeit gewesen, sich gemeinsam den Frust von der Seele zu spielen", sagte er.

Im Endeffekt war aber auch die zweite Reihe des HSV zu stark. Die Führung der Gäste durch Sören Bertram (36.) egalisierte Steven Ruprecht (45.+1). Doch den Treffern von Markus Berg (53.), Daniel Nagy (59.) und wieder Bertram (82.) hatten die Gastgeber nur Kampfgeist entgegenzusetzen. Aber das Ergebnis war an diesem Tag Nebensache. Im Mittelpunkt stand Halles Arena.

Die Verantwortlichen, Organisatoren und Gästeaus der Politik feierten. "Der Star ist das Stadion", sagte der glückliche HFC-Präsident Michael Schädlich, der zuvor von Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados symbolisch den Schlüssel für den Sportpark überreicht bekommen hatte. "Halle kann stolz sein auf dieses neue, schöne Stadion.Es stand in Magdeburg trotz der zehn Jahre,die es von der Idee bis zur Fertigstellung gebraucht hat, übrigens nie in Frage. Diese Investition hat sich gelohnt", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Und das fanden alle am Dienstag.