Ermittlungen zum Tag "X" in Leipzig Polizei durchsucht die Wohnung eines Fotografen in Halle
Am Tag "X" in Leipzig soll ein Mann einen Brandsatz auf Polizisten geworfen haben. Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat am Dienstag die Wohnung eines jungen Fotografen in Halle durchsuchen lassen, der die Demo fotografierte - und möglicherweise Beweise hat.
Halle (Saale)/MZ. - Seit Ende Oktober sucht die Staatsanwaltschaft einen Mann, der am 3. Juni während einer Kundgebung in Leipzig einen Brandsatz in die Richtung von Polizisten geworfen haben soll. Sie ermittelt wegen versuchten Mordes. Der Protest richtete sich gegen die Verurteilung einer autonomen Gruppe um die Leipzigerin Lina E.
Um den gesuchten Mann zu überführen, braucht die Staatsanwaltschaft Beweise - etwa Videoaufnahmen oder Fotos vom Alexis-Schumann-Platz in Leipzig, wo die Kundgebung stattfand und die Polizei wegen Ausschreitungen rund 1.000 Protestierende für bis zu elf Stunden einkesselte.
Datenträger beschlagnahmt
Die Leipziger Staatsanwaltschaft hat am Dienstag die elterliche Wohnung eines 19 Jahre alten Fotografen in Halle durchsuchen lassen, der am "Tag X" als Pressefotograf arbeitete. Er ist Mitglied der Jugendpresse in Sachsen-Anhalt und des Leipziger Autorenkollektivs LZO. Zuerst hatte der MDR berichtet.
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Die Behörde hat mehrere Datenträger beschlagnahmt. Weitere Angaben, "insbesondere zu der von der Maßnahme betroffenen Person und dem Verlauf und Ergebnis der Maßnahme sowie zu deren Hintergründen", könnten derzeit nicht gemacht werden, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig der MZ mit.