Entscheidungshilfe zum Frauentag Entscheidungshilfe zum Frauentag in Halle: Rosen, Tulpen oder Nelken?

Halle (Saale) - Die Sprache der Blumen versteht längst nicht jeder. Was im Alltag kaum Probleme bereitet, kann gerade an solchen Tagen wie dem Frauentag zu leichten bis mittleren Komplikationen führen. Und wer will das schon? Allein die Entscheidung, ob Mann Frau Blumen schenken sollte oder lieber doch nicht, ist schon nicht so leicht zu beantworten und kann ihrerseits - egal wie die Antwort ausfällt - bei der holden Weiblichkeit zu ungeahnten Reaktionen führen.
Doch wer sich entschlossen hat, florale Grüße zu übermitteln, der hat die Qual der Wahl: Rosen? Tulpen? Nelken? Zumindest sind das die, die jeder noch aus dem Poesie-Album der Schulzeit kennt und die nach eben jenem Spruch wohl alle welken. „Nur die eine nicht - das Vergissmeinnicht“. Bei diesen kleinen blauen Blüten sagt bereits der Name, worum es geht.
Blumen-Expertin: „Gelbe Rosen können durchaus auch für Eifersucht herhalten“
Und auch die Rose muss nicht näher erläutert werden - zumal, wenn es um eine rote geht. Sie steht für Liebe und Leidenschaft, das gilt weltweit. In Rosa dagegen symbolisiert sie Jugend und Schönheit und lässt zarte Gefühle erahnen. Weiß dagegen steht für Unschuld und Treue - daher ist sie oft im Brautstrauß zu finden.
„Und gelbe Rosen können durchaus auch für Eifersucht herhalten“, übersetzt Friederike Axt, Junior-Chefin der alteingesessenen Gartenbaufirma Axt in Kröllwitz, die Blumensprache. Sie darf als Expertin gelten, führt sie doch den Betrieb des Urgroßvaters bereits in vierter Generation.
Expertin: Die meisten Blumenkunden interessiert vor allem die Optik
Da ging schon so manche Blume von Hand zu Hand. In früheren Zeiten war man sich - im Gegensatz zu heute - aber stärker der Bedeutung bewusst. Es gab Regeln wie die, dass weiße Blüten, zum Beispiel die der schönen Callas, als Totenblume galten. Sie wurde oft als Blume der Trauer angesehen und sollte eine Art Unsterblichkeit symbolisieren. Heute dagegen stehe sie eher für Eleganz und passe gut zu einem modernen, reduzierten Einrichtungsstil.
Mehr als die Bedeutung der Blumen interessiert die meisten Blumenkunden jedoch die Optik. Und natürlich geht es nach Lieblingsblumen - egal, was die Blume sagen will. Das ist zumindest die Erfahrung der jungen Geschäftsfrau, die vor allem zu Frauentag, Valentinstag oder Muttertag Hochkonjunktur hat.
Unterschiede auch zwischen den Nationalitäten der Kunden beim Kaufverhalten von Blumen
Dennoch hat Friederike Axt Unterschiede auch zwischen den Nationalitäten ihrer Kunden beim Kaufverhalten festgestellt. „Polen und Tschechen lieben es klassisch“, weiß sie. Da wird für die Liebste ausschließlich die rote Rose gekauft. Und sogar Nelken - die ja hierzulande dank ihrer „politischen Vergangenheit“ als Blume der Kampf- und Arbeiterklasse lange Zeit verpönt waren. Man denke nur an den 1. Mai...
In China hingegen ist die Nelke die Blume für die Frau Mama. Neuerdings aber mögen die Leute auch wieder Nelken. Warum auch nicht? „Inzwischen gibt es so viele schöne Farbvarianten und interessante Formen“, so Frau Axt. Auch die Deutschen kaufen Rosen für ihre Frauen, doch an besagten Feiertagen seien gerade diese Blumen teurer als sonst. Und daher werden laut Friederike Axt zunehmend auch die klassischen Frühlingsblumen wie Narzissen, Ranunkeln (neuerdings auch in Riesenausführung) oder Tulpen verschenkt.
Expertin aus Halle hat keine spezielle Lieblingsblume
Tulpen in eigenwilligen Farbspielen und Formen: Gefüllt, mit Wellenrand oder als „Papageienschnabel“-Blüte. Aber auch ganz exotische Pflanzen wie die Blüten der Callas in Gelb oder Türkischer Mohn werden der Liebsten bestimmt Freude bereiten. „Letztlich entscheidet der eigene Geschmack darüber, was Männer für ihre Frauen kaufen“, so Friederike Axt, die Unentschlossenen durch behutsames Nachfragen bei der Auswahl behilflich ist.
Und welches nun ist ihre Lieblingsblume? „Ich habe keine. Mir gefallen eher die Details: zarte Farbverläufe oder interessante Blütenstände“, so die Fachfrau. Und auch wer meint, Blumenfrauen bräuchte Mann keine Blumen schenken, weil sie die ja täglich um sich haben, der irrt: „Ich glaube, jede Frau freut sich über Blumen - genau wie ich“. (mz)