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Elisabethmobil Elisabethmobil: Tag und Nacht im Einsatz

Von heidi jürgens 03.04.2013, 20:02
Pfleger Alexander Winkler gehört zum Team von „Elisabeth mobil“.
Pfleger Alexander Winkler gehört zum Team von „Elisabeth mobil“. Bauer Lizenz

halle/MZ - „Elisabeth mobil“ - wenn Autos mit dieser Aufschrift in Halle oder dem nördlichen Saalekreis im Einsatz sind, dann bedeutet das für diejenigen, die am Lenkrad sitzen, dass sie keine leichte Aufgabe vor sich haben. Denn in den allermeisten Fällen sind sie auf dem Weg zu todkranken Menschen, die nur noch eine sehr begrenzte Lebenszeit vor sich haben. Menschen, deren Leid nur noch gelindert werden kann und die nicht nur Pflege, sondern auch medizinische Hilfe benötigen. - Hilfe, die nur von speziell ausgebildeten Pflegern und von Ärzten geleistet werden kann.

Hinter „Elisabeth mobil“ verbirgt sich seit nunmehr genau vier Jahren ein ambulanter Palliativ-Dienst mit enger Verbindung zum Elisabeth-Krankenhaus, jedoch als gemeinnützige GmbH eine selbstständige wirtschaftliche Einheit. „Ziel war es“, sagt Geschäftsführer Thomas Kolodziej, „dass es Patienten ermöglicht werden sollte, trotz schwerer Krankheit die letzte Zeit ihres Lebens nicht im Krankenhaus oder Hospiz, sondern in ihrer gewohnten Umgebung zu verbringen. Auch dann, wenn medizinische Hilfe zur Linderung der Krankheitssymptome sehr oft nötig werden kann.“ Mittlerweile gehören fünf Pfleger und zwei Ärzte zum Team, so etwa 30 Kranke werden in der Regel betreut. Manche einige Tage, andere mehrere Wochen bis zu ihrem Tod.

In der Geschäftsstelle im Steinweg 54 laufen die Fäden zusammen, hier werden die Dienste tagsüber koordiniert. Vom Abend bis zum Morgen gibt es jeweils einen Bereitschaftsdienst. Hilfe kann nicht nur zu abgesprochenen Terminen in Anspruch genommen werden, sondern darüber hinaus jederzeit - tagsüber und auch in der Nacht. Da genau bekannt ist, welcher Patient worunter leidet, stehen entsprechende Medikamente und Geräte bereit und können gleich mitgebracht werden. Anders als wenn ein fremder Notarzt gerufen werden müsste, der den Kranken in ein Krankenhaus einweisen würde, kann der Patient in seiner Umgebung versorgt werden. Das ist nicht nur in Wohnungen, sondern auch in Pflegeheimen möglich. In Anspruch nehmen kann die Dienste von „Elisabeth mobil“ jeder Todkranke, sagt der Geschäftsführer. Die Kosten werden von den Kassen getragen. Eine Zusammenarbeit mit dem Hausarzt sei ebenso möglich wie die ärztliche Versorgung durch die Mediziner von „Elisabeth mobil“.

„Natürlich musste sich alles erst einspielen“, sagt Kolodziej. Doch das sei in den vier Jahren gut gegangen. Etwa 400 Patienten wurden in dieser Zeit betreut. Und der Bedarf steige. Zum einen wegen der demografischen Entwicklung, zum anderen wohl aber auch, weil der Bekanntheitsgrad des neuen Dienstes gewachsen und Versorgung zu Hause gewünscht sei.