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Elisabeth-Gymnasium  Elisabeth-Gymnasium Halle: Schule wird zur Ingenieur-Akademie

Von Silvia Zöller 04.05.2016, 07:30
Zukünftige Ingenieure? Konstantin Schmidt und Leonie Willnow im Werkraum des Elisabeth-Gymnasiums.
Zukünftige Ingenieure? Konstantin Schmidt und Leonie Willnow im Werkraum des Elisabeth-Gymnasiums. Günter Bauer

Halle (Saale) - Wenn sich das nicht gut anhört: „Junior-Ingenieur-Akademie“. Ab dem nächsten Schuljahr werden sechs Jungen und sechs Mädchen der neunten Klasse dieses neue Fach am Elisabeth-Gymnasium belegen. Auf dem Stundenplan stehen dann in dem Wahlpflichtfach, das Technikwissen vermittelt, so ungewöhnliche Dinge wie die Herstellung von Kosmetik, Experimente mit Kunststoffen, Beton und Robotern.

Die Schule hat sich mit ihrem Konzept gegen weitere Bildungseinrichtungen in Deutschland durchgesetzt, die von der Telekom-Stiftung eine Anschubfinanzierung zur Einrichtung dieser „Akademie “ erhalten. Dazu hat auch die frühere Uni-Professorin Elke Hartmann beigetragen, die schon vier weitere Gymnasien in der Region für den Technikunterricht begeistern konnte.

Konzept für Schulen

Hartmann, die sich auch für die Saline-Akademie engagiert, hat das Elisabeth-Gymnasium angesprochen: „Ich habe 2013 erstmals auf einer Tagung von dem Angebot der Telekom-Stiftung gehört“, berichtet sie. Mit einem Lehrer zusammen hat die Technik-Didaktin ein Konzept für Schulen entworfen, das jeweils inhaltlich auf die einzelnen Lehranstalten verändert wird.

„Ich gehe auf die Schulen zu und unterstützte sie beim Bewerbungsantrag.“ Vielleicht ist das das Geheimnis, warum es in kaum einer anderen Stadt in ganz Deutschland so viele „Junior-Ingenieur-Akademien“ gibt wie in Halle.

Erste Nachwuchsingenieure

Und so auch für das Elisabeth-Gymnasium. Während sich das Wolff- und das Cantor-Gymnasium, mit denen die „Akademie“ in Halle ihre ersten Nachwuchsingenieure ausbildete, auf Kooperationen mit dem Fraunhofer-Institut, den Stadtwerken und KSB fokussieren, soll es nun am Elisabeth-Gymnasium in eine andere Richtung gehen.

„Wir haben Kontakte zu den Folienwerken in Wolfen und Papenburg“, berichtet Wirtschafts-Lehrerin Anja Eckstein, die die Junior-Akademie leiten wird. Der Clou ist aber eine Kooperation mit dem Bitterfelder Chemieunternehmen Miltitz Aromatics, das Produkte für die Kosmetikherstellung produziert. „Wir wollten vor allem auch Mädchen für diese technischen Berufe begeistern und haben nachgefragt, was sie interessiert. Es war neben Medizintechnik die Kosmetikproduktion“, sagt Anja Eckstein.

Exkursionen in Unternehmen

Und so werden die zwölf Schüler - mehr können in den Kurs nicht aufgenommen werden - nicht nur Exkursionen in diese Unternehmen machen, sondern dort auch experimentieren und forschen. Wie sie das genau machen können, werden ihnen Wissenschaftler der Hochschulen Merseburg und Köthen erläutern. Das Ganze hat sich für die Schüler übrigens so spannend angehört, dass sich mit 20 Schülern mehr angemeldet haben als teilnehmen können: „Das Los musste entscheiden“, so Eckstein.

Mit der neuen Junior-Akademie will das Elisabeth-Gymnasium noch mehr für eine Technikaffinität und die Stärkung der sogenannten Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sorgen. „Das haben wir bereits mit dem vernetzten Naturwissenschaftsunterricht getan, hier können wir nun die Schule auch öffnen, um in Kontakt mit Firmen zu treten“, freut sich Schulleiter Michael Mingenbach. (mz)