Elefantennachwuchs im Zoo Halle: Elefantennachwuchs im Zoo Halle: Kaum geboren schon auf Diät

Halle (Saale) - Sei es aus Mäkeligkeit oder weil er sich, ob seiner über zwei Zentner Geburtsgewicht zu einer frühkindlichen Diät entschieden hat – bisher verweigert der am Mittwoch geborene Elefant im halleschen Bergzoo die Muttermilch, die in den kommenden Monaten seine einzige Nahrung sein wird. „Mit dem Trinken hat er es noch nicht so“, berichtet Tom Bernheim.

Der Zoosprecher sieht darin allerdings keinen Grund zur Beunruhigung, schließlich habe er mit seinen 109 Kilogramm bei der Geburt bereits mehr Gewicht auf die Waage gebracht, als es Halbschwester Tamika nach mehr als einem Monat Lebzeit vermag.

Wie Bernheim erklärt, habe dies jedoch nichts damit zu tun, dass er ein Bulle ist. Es gebe auch große Weibchen. Vielmehr spiele hier die genetische Veranlagung eine Rolle. Die teilt sich der noch namenlose Jungbulle zumindest väterlicherseits mit Halbschwester Tamika. Beide stammen vom nun mehr erfolgreichen Zuchtbullen Abu.

Seinen neuen Spross und dessen Mutter Panya bekommt der Vater vorerst nicht aus der Nähe zu sehen. Beide sind ebenso wie Tamika und ihre Mutter Tana noch von der Herde getrennt – aus Sorge um die Gesundheit, der trotz ihrer beachtlichen Masse für Elefantenverhältnisse noch zerbrechlichen Tiere. Bernheim erklärt, nach dem Tod der alten Elefantendame Mafuta im vergangenen Jahr fehle die Leitkuh. „Die Herdenstruktur muss sich erst neu ausbilden.“

Vorerst bleibt der Zugang zum Zweitgeborenen jedoch nicht nur Abu versperrt, sondern auch den Zoobesuchern. Das Elefantenhaus ist vorerst geschlossen, damit sich Mutter und Kind von der Geburt erholen können. Am Freitag hat der junge Elefant jedoch zumindest schon einmal seinen ersten Medientermin. „Anschließend werden wir von Tag zu Tag entscheiden, wann wir das Elefantenhaus wieder öffnen“, sagt Bernheim. (mz)