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Nächster Tiefschlag für Bibi Elefant Bibi aus Halle erleidet Fehlgeburt: Kann die Elefantendame je wieder Nachwuchs bekommen?

Von Oliver Müller-Lorey 13.07.2018, 12:54
Halles Elefanten-Kuh Bibi erleidet erneut ein Trauma: Sie hat ihr Junges tot geboren.
Halles Elefanten-Kuh Bibi erleidet erneut ein Trauma: Sie hat ihr Junges tot geboren. Serengeti-Park Hodenhagen

Hodenhagen - Es ist ein weiterer Schicksalsschlag, den Halles Elefantenkuh „Bibi“ verkraften muss. Einer von vielen, den sie in ihrem Leben schon erlitten hat.

Nach der Fehlgeburt in ihrer neuen Heimat, dem Serengeti-Park im niedersächsischen Hodenhagen, stellt sich nun auch die Frage, ob Bibi je wieder Nachwuchs bekommen kann.

Am Samstag hatte die Bibi ihr Kalb verloren, der Bulle war etwa 15 Monate alt, die normale Tragezeit beträgt etwa 22 Monate. Danach untersuchte der Park-Tierarzt das Kalb auf Verletzungen oder Ungewöhnlichkeiten, die auf einen Fehler bei der Mutter hindeuten könnten. Doch er fand nichts Ungewöhnliches. „Wir haben das Kalb daher in die Pathologie in Berlin gegeben, wo es untersucht wird“, sagt Knoth.

Fehlgeburt im Serengeti-Park: Weitere Zuchtversuche mit Bibi noch offen

Vom Ergebnis hängt auch ab, ob mit Bibi weitere Zuchtversuche übernommen werden. Wenn die Ursache für den Tod des Kalbs nicht an Bibi, sondern am Jungtier selbst liege, komme Bibi für weiteren Nachwuchs in Frage. Ein Tier, was keinen gesunden Nachwuchs zur Welt bringen kann, werde man natürlich auch niemals decken lassen, versichert Knoth. Im Moment gehe man jedoch davon aus, dass das Problem nicht an Bibi lag.

In der Vergangenheit sei es auch schon vorgekommen, dass Totgeburten in den Elefantenmüttern geblieben seien, was eine neue Trächtigkeit unmöglich macht. Das Infektionsrisiko sei, anders als bei Menschen, in diesem Fall nicht hoch, erklärt Knoth. Nur die Chancen für lebenden Nachwuchs seien dann eben bei null. Insofern sei man froh, dass Bibi das tote Junge auch zur Welt gebracht habe.

Herber Rückschlag auch für die Zucht im Serengetipark

Dennoch: Der Verlust trifft den Tierpark und das Zuchtprogramm für Afrikanische Elefanten hart. „Die Ultraschallbilder, die wir vorher gemacht haben, sahen alle sehr gut aus. Deshalb wähnten wir uns in Sicherheit“, sagt Knoth. „Das letzte Jungtier kam bei uns vor neun Jahren auf die Welt. Deshalb hätten wir es schon gerne gesehen, wenn es geklappt hätte.“

Bei 22 Monaten Tragezeit sei die Nachzucht der gefährdeten Tiere nicht einfach, jeder Verlust sei da ein herber Rückschlag.

Wie geht es Bibi nach der Fehlgeburt?

Bei Bibi wird die Fehlgeburt wohl keine bleibenden körperlichen oder psychischen Schäden hinterlassen, ist man sich im Serengetipark sicher. „Man kann jetzt nicht sagen, dass sie den Mut nach den Zwischenfällen verliert“, sagt Knoth. In der freien Natur sei es so, dass Tiere auch immer wieder versuchen würden, sie zu vermehren.

Immerhin ist Bibi in der Herde in Hodenhagen voll integriert. Dort gibt es, was ungewöhnlich ist, zwei Leitkühe, die die Gruppe anführen. Außerdem ein Elefantenmädchen von 2009, einen noch nicht geschlechtsreifen Jungbullen von 2007 und den Deckbullen Tonga, der bereits zweimal erfolgreich Nachwuchs mit den Kühen zeugte.

Im Zoo Halle hatte sich die Kunde von der Tragödie in Hodenhagen am Donnerstagnachmittag noch nicht überall herumgesprochen. Von dort hieß es lediglich, dass es den Mitarbeitern leid tue, weiter wollte sich der Zoo aber nicht äußern.

Bibi galt in Halle als Problem-Elefant. Sie hatten mehrere Elefantenbabys kurz nach der Geburt getötet und im Gehege immer wieder Aggressionen gezeigt. Im Bergzoo war sie deshalb teilweise getrennt von anderen Tieren gehalten worden. (mz/oml/jgü)