Abgerissene Eissporthalle Eissporthalle in Halle abgerissen: Das Ende einer Ära

Halle (Saale) - Die Eissporthalle am Gimritzer Damm ist Geschichte: Die Bagger haben die 1968 errichtete Arena abgerissen - für insgesamt 260.000 Euro.
Was an die Stelle des ehemaligen Tempels des Eissports in Halle kommt, ist aber noch ungewiss. Vorerst jedenfalls blickt man nur noch auf eine leere Brachfläche.
Ungenutzt dürfte die nun freie Fläche allerdings nicht bleiben. Immerhin bei den Plänen zum Neubau des Gimritzer Damms dürfte das eine Rolle spielen.
Bisher war angedacht, den neuen Damm entlang der Halle-Saale-Schleife zu bauen - also um die ehemalige Eissporthalle herum. Der nach der Saale-Flut im Juni 2013 begonnene und später vom Landesamt für Hochwasserschutz fortgesetzte Deichbau wurde im März vergangenen Jahres vom Verwaltungsgericht der Saalestadt gestoppt. Damals gaben die Richter einer Klage von Altstadt-Anwohnern gegen den Deichverlauf statt.
Allerdings war nicht der Verlauf das Problem, sondern die Tatsache, dass es kein Planfeststellungsverfahren durchgeführt wurde. Nun musste im August 2015 ein vollständiges Planfeststellungsverfahren samt Umweltverträglichkeitsprüfung begonnen werden. „Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) führt derzeit eine Umweltverträglichkeitsstudie zur Errichtung der Hochwasserschutzanlage am Gimritzer Damm durch im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens“, sagte der stellvertretender Stadtsprecher Markus Folgner. Dabei werden alle Varianten eines möglichen Deichverlaufes untersucht.
„Eine Entscheidung über die Trasse ist Anfang 2017 zu erwarten“, so Folgner. Aus diesem Grund könne auch noch nichts dazu gesagt werden, ob der Deichverlauf durch die nach dem Abriss der ehemaligen Eissporthalle neu gewonnenen Fläche verlaufen wird.
Viele vergebliche Rettungsversuche für die ehemalige Eissporthalle
Beim Hochwasser 2013 war die ehemalige Eissporthalle durch die Wassermassen so stark beschädigt worden, dass sich einer Weiternutzung nicht lohnte. Dennoch gab es immer wieder Versuche, die Eissporthalle zu retten - unter anderem existierten Pläne, in dem Gebäude eine Kletterhalle zu errichten.
Bis für den Abriss im Februar grünes Licht erteilt werden konnte, gab es aber auch einige Streitigkeiten mit den ehemaligen Betreibern der Eissporthalle zu klären. Erst durch ein Gerichtsurteil im Jahr 2015 konnte der Streit beigelegt werden. Den Prozess gewann die Stadt Halle.
Grund für die Entscheidung: Der Schaden, der durch die Flut im Juni 2013 entstanden sei, übersteige den Wert der Halle um ein Vielfaches. Deswegen gebe es ein außerordentliches Kündigungsrecht. Der Eissport in Halle geht unterdessen an einem neuen Standort in der Selkestraße weiter. Der dreieinhalb Millionen Euro teure Sparkassen-Eisdom bietet Platz für rund 1 500 Zuschauer. Bis Mitte 2017 soll dort eine komplette Eissporthalle entstehen. (mz)
