Einwohnerversammlung Einwohnerversammlung: Halle erhält Korb in Queis
Queis/MZ. - Helma Hampel, die Bürgermeisterin von Queis, äußerte sich vor vollbesetzten Saal enttäuscht über Halle. Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) habe dem Dorf keine lohnenswerte Perspektive aufzeigen können. Auf konkrete Vorschläge aus Queis gebe es nur ausweichende oder abschlägige Antworten. Nach Auskunft von Hampel betrifft das auch das seit 1993 gemeinsam entwickelte Industriegebiet an der A 14. Um hallesche Begehrlichkeiten zu dämpfen, habe Queis der Stadt seinen Anteil angeboten. Ohne positive Reaktion, wie Hampel sagte. Die Stadt stellte am Dienstag dazu eine baldige Stellungnahme in Aussicht, die aber bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag.
Wenig Gutes hatte auch Gemeinderatsmitglied Georg Scheuerle über Halle zu berichten. Der sehnlichste Wunsch, eine Sporthalle für Queis, würde auch als Stadtteil von Halle nicht in Erfüllung gehen. Eine vage Zusage, über so ein Projekt einmal nachdenken zu wollen, sei angesichts der halleschen Finanzlage nichts wert.
Hoffnungen, dass die Sporthalle ein Geschenk der Einheitsgemeinde Kabelsketal sein könnte, musste aber auch Verwaltungsleiterin Hanna Gude zerstören. Ihr zufolge habe die erst im Januar gegründete Großgemeinde, der Dieskau, Dölbau, Gröbers und Großkugel angehören, kaum Spielraum für Investitionen. Den Einwohnern von Queis schlug Gude eine Bürgeranhörung vor. Diese Abstimmung hätte keine unmittelbaren Folgen, würde aber den Bürgerwillen deutlich machen.
Wie die Abstimmung ausfallen könnte, deutete sich in der unaufgeregten Aussprache an. In deren Verlauf neigte sich die Waagschale mehrmals zugunsten der Einheitsgemeinde Kabelsketal. Eine andere Möglichkeit, der Zusammenschluss mit Landsberg, fand dagegen weniger Zuspruch. Was viele Einwohner vermissten, waren nachprüfbare Argumente für die eine oder andere Variante. Um so mehr verwunderte es zahlreiche Queiser, als sie am Dienstag ein Schreiben ihrer Bürgermeisterin Helma Hampel mit einem klaren Votum für Landsberg erhielten. Dazu soll schon am Freitag, 26. März, 19 Uhr, ein Arbeitskreis ins Leben gerufen werden.