Neue Läden in der Innenstadt Einkaufen in Halle (Saale): Neue Läden siedeln sich an - Ist der Einzelhandel im Aufwind?

Halle (Saale) - Ansturm am Donnerstagmorgen in Halles City: Schon vor acht Uhr versammeln sich Passanten und warten ungeduldig darauf, dass sich die Türen zum neuen Bio-Markt in der unteren Leipziger Straße öffnen. In der Hausnummer 100, dessen Gebäude vielen älteren Hallensern noch als „Haus Exklusiv“ in Erinnerung ist, hat der Bio-Supermarkt der Kette Denn’s Einzug gehalten. „Wir freuen uns, nun auch in Halle präsent zu sein“, so Marktleiter Christoph Dölle. Der gebürtige Bernburger ist seit 17 Jahren Hallenser und leitet die hallesche Filiale der bayerischen Denn’s-Gruppe, die verstärkt auf regionale Bio-Produkte setzt.
Zuwachs für Handel in Halle (Saale): Diese neuen Geschäfte kommen in die Große Ulrichstraße
Mit dieser Neueröffnung ist in der halleschen Innenstadt wieder ein Stück Leerstand beseitigt - die Kunden freut’s. Erst vor wenigen Tagen ist in der Nachbarschaft die Parfümerie Douglas eingezogen. Und auch in der Schmeerstraße gibt es einen Zuwachs an Läden. Und für die Schmeerstraße Nummer 1 gibt es bereits einen neuen Mieter.
Es tut sich also was in Halles Innenstadt. So werden demnächst auch in der Großen Ulrichstraße einige neue Geschäfte erwartet beziehungsweise sind schon da. Während „Antonio Schuhe“ bereits Kunden empfängt, sind nach einer Zwischennutzung durch das Werkleitz-Festival derzeit Umbauarbeiten im ehemaligen RFT-Fachgeschäft im Gange. „Dort wird demnächst ein Rewe öffnen“, so Petra Sachse.
Trotz Leerstand: Neueröffnungen in Halle (Saale) sind positives Signale für die Stadt
Die Leiterin des Dienstleistungszentrums Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung der Stadt Halle sieht die Neueröffnungen in der City, zu denen auch neue Mieter in der Rolltreppe (ab Februar 2018) und der Einzug der Bäckerei Steinecke in das ehemalige Eiscafé Venezia nahe am Leipziger Turm als positive Signale, dass in der Saalestadt etwas passiert. Wünschenswert für eine gute Mischung an Einzelhandel in der Stadt sei alles, was die Leute in die Stadt ziehe, so Petra Sachse. Natürlich gebe es trotz der Neueröffnungen immer noch zu viel Leerstand, aber die Vermietung von Ladengeschäften obliegt eben den Hauseigentümern, nicht der Stadt. „Wir können lediglich das positive Umfeld für Händler schaffen“, so Sachse.
Mit diesen Initiativen will die Stadt den Handel in Halle (Saale) stärken
Dazu gehörten eine gute Infrastruktur, Ordnung und Sicherheit, gute Bedingungen für den Lieferverkehr sowie Möglichkeiten für Auslagen und Freisitze. Darüber hinaus soll die Schöne-Läden-App, für die man sich durchaus eine größere Klickzahl wünscht, einen neuen Web-Auftritt erhalten - mit Verweis auf Geschäfte, Coupon-Angebote, Parkmöglichkeiten. „Und wir planen einen Ideen-Wettbewerb, wie man Familien zum längeren Verweilen in der Innenstadt bewegen kann“, so Innenstadt-Manager Kay Gerhardt.
Angesprochen sind Vereine, Händler und Initiativen, die Ideen für temporäre Kinderspielplätze oder andere Aktionen für die Leipziger Straße und den Markt vorlegen - Preisgeld sind 1.000 Euro für die beste Idee, die mit einem Budget von 20.000 Euro umgesetzt wird.
Auch beim Sorgenkind, dem oberen Boulevard, tut sich etwas
Auch für das Sorgenkind oberer Boulevard sieht Sachse „Bewegung auf dem Immobilienmarkt“. Es seien mehrere Gebäude verkauft worden, in denen der Besitzer Gastronomie anbieten wolle. Zudem erhoffe man sich Aufschwung durch den Neubau von Hotel und Geschäftshaus am Riebeckplatz. Die Stadt hat im „Problemviertel“ selbst Stellung bezogen - mit einem städtischen „Schönen Laden“ in der Leipziger Straße 68.
Dort haben die Freunde und Förderer der Universität Halle ein offenes Bücherregal eingerichtet - und am Donnerstagabend eine gut besuchte Lesung veranstaltet. Und auch in anderen Geschäften soll es kulturell zugehen: In den ehemaligen Rossmann in der Großen Steinstraße, die demnächst komplett umgebaut wird, zieht die Kreativwirtschaft ein - mit offenen Ateliers zum Schauen und Staunen. (mz)