Eine kulinarische Reise um die Welt
Halle/MZ. - Bei der Preisverleihung am Donnerstagnachmittag in Magdeburg konnte die Kindertagesstätte Reideburg II in der Kategorie Kindergarten für ihr Projekt "Partnerschaft mit einer Kindertagesstätte in Kolda" den ersten Preis mit nach Hause nehmen. Der Hort der Grundschule Reideburg erreichte mit dem Projekt "Eine kulinarische bewegte Reise um die Welt" in der Kategorie 1. bis 4. Klasse den zweiten Platz.
Der unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Wolfgang Böhmer stehende Wettbewerb wurde im Herbst von den Volks- und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt ausgeschrieben und verstand sich als landesweite Initiative zur Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen. Mehr als 100 Einrichtungen reichten Projekte ein, die den Teamgeist und einen toleranten Umgang miteinander fördern. Partner bei dieser Initiative war auch die Mitteldeutsche Zeitung.
Bei den beiden Preisträgern aus Halle handelt es sich um Einrichtungen, die sich in Trägerschaft der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft befinden und auf besondere Weise die Pozentiale ihres Trägers bei der Projektumsetzung nutzen.
"Unser Projekt ist keine einmalige Aktion", erläutert Kindergärtnerin Yvonne Tarasewicz. Die Erzieherin ist gemeinsam mit der Studentin Alexandra Pieshold für die Umsetzung verantwortlich. Der Gedanke zur interkulturellen Arbeit im Kindergarten habe bereits seit geraumer Zeit bestanden, der Wettbewerb sei lediglich Anlass zur konkreten Umsetzung gewesen.
Hintergrund sei die Tatsache, dass es im Kindergarten keine Migrantenkinder gibt, die Erzieher aber nach einer Möglichkeit suchten, den Mädchen und Jungen andere Kulturen nahe zu bringen. Mit Hilfe vom Karamba Diabi vom halleschen Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche ist die Kindereinrichtung nun dabei, eine Partnerschaft mit einem Kindergarten im Senegal, in der Stadt Kolda, aufzubauen.
Mit dem Kennenlernen des afrikanischen Landes, der Arbeit in einem dortigen Kindergarten und des Spielzeugs der Kinder soll den Reideburger Mädchen und Jungen die kulturelle Vielfalt bewusst gemacht und Fremdenfeindlichkeit vorgebeugt werden. Gleichzeitig geht es um Fairness untereinander.
Der Reideburger Hort begibt sich in seinem Projekt auf eine kulinarische Weltreise. Ausgangspunkt sei, dass die Schüler viel reisen, in anderen Ländern andere Esskultur und andere kulturelle Umgangsformen kennen lernen. "Sowohl in den Schulferien als auch an den Dienstagnachmittagen wird seit Dezember bei uns ausländisch gekocht", erzählt Hortleiterin Kerstin König.
Und nicht nur das: Die Kinder tragen Wissen über die Länder zusammen, basteln Fähnchen, Kopfbedeckungen und andere landestypische Dinge und gestalten für jedes Land eine Mappe. Bisweilen werden über das Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche auch Gäste eingeladen. So wie neulich, als eine Israelitin da war und mit den Kindern Hefezöpfe bereitete.
"Das macht den Kindern viel Spaß", weiß Kerstin König zu berichten. Obendrein gehe es auch um den fairen Umgang miteinander bei all diesen Aktionen. Im Sommer, wenn das Hortgebäude 80 Jahren besteht, sollen die Projektergebnisse bei einer Feier ausgestellt und Gäste mit selbst bereiteten kulinarischen Leckerbissen aus aller Welt verwöhnt werden.