1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Eindrucksvolle Bilder von Halle: Eindrucksvolle Bilder von Halle: Ralph Penz als Chronist mit Zeichenstift

Eindrucksvolle Bilder von Halle Eindrucksvolle Bilder von Halle: Ralph Penz als Chronist mit Zeichenstift

Von Katja Pausch 15.12.2019, 11:00
Kreatives Stillleben in seinem Atelier in der Mittelstraße: Der Halle-Maler Ralph Penz feiert seinen 65. Geburtstag.
Kreatives Stillleben in seinem Atelier in der Mittelstraße: Der Halle-Maler Ralph Penz feiert seinen 65. Geburtstag. Silvio Kison

Halle (Saale) - Man kann ihn ohne Übertreibung als Stadtchronisten bezeichnen, als malenden und zeichnenden. Denn mit seinen Halle-Bildern - ob nun die berühmten und bei Sammlern begehrten Grafik-Blätter oder seine teilweise fast monumentale Malerei - hat Ralph Penz auf unverwechselbare Art und Weise hallesche Stadtgeschichte dokumentiert.

Kaputte alte Häuser waren zu Studentenzeiten an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und auch lange danach Penz’ bevorzugte Studienobjekte. „Ich bin auf Trümmerhaufen rumgeturnt, bis mich der ABV damals angezählt hat, was ich da treibe“, erinnert sich der gebürtige Thüringer noch heute amüsiert.

Gezeichnet hat Penz „eigentlich schon immer“

Der längst abgerissene Trödel, Domplatz, Händel-Haus und Kleine Klausstraße waren zwischen den 1960er bis 1980er Jahren seine beliebtesten Motive - die in Gestalt von Malerei, Zeichnung oder Grafik heute von unschätzbaren Wert sind, da es sie so, wie Penz sie damals gesehen und festgehalten hat, heute zum großen Teil aufgrund von Abriss nicht mehr gibt.

Gezeichnet hat Penz „eigentlich schon immer“. Als Kind habe er mit Freude die „Digedags“ abgemalt. „In den ersten vier Schuljahren hatte ich ganz schön die große Klappe gehabt“, gesteht Penz. Doch mehrere Schulwechsel, bedingt durch den Offiziersberuf seines Vaters, ließen Penz stiller werden. „Ich habe meistens zu Hause gesessen und gemalt“, sagt Penz.

Erfolgreicher Ruderer an der Berliner Sportschule

Eine Bewerbung für ein Studium an der Kunsthochschule Weißensee klappte dennoch nicht - Penz war erfolgreicher Ruderer an der Berliner Sportschule. „Da hätte ich keine Zeit für Kunst gehabt“, so Penz. Nach der Armeezeit in Prora dann klappte es doch mit dem Malereistudium in Halle, und Penz schloss 1984 mit einem Diplom bei Hannes H. Wagner ab.

Inzwischen ist Penz längst als Halle-Maler etabliert. „Ich zeichne meist detailgetreu vor, dann male ich, zerstöre das Bild und male wieder darüber. Das ist eine reine Gefühlssache“, erklärt der Künstler seine spezielle Arbeitsweise. In den letzten Jahren hat Penz von der Grafik mehr zur Malerei und von den Hausansichten zu den Stadtansichten gewechselt - vieles davon ist in seiner Galerie, die er im 1989 erworbenen alten Fachwerkhaus in der Mittelstraße gemeinsam mit Textilkünstlerin Uli Hamers betreibt, zu sehen.

Gleich zwei Ausstellungen für Ralph Penz

Zum 65. Geburtstag des produktiven Künstlers nun widmen sich gleich zwei Ausstellungen dem umfangreichen Werk Penz’. So zeigt der Arbeitskreis Innenstadt in der Schmeerstraße bis zum 31. Januar 2020 Grafiken des Künstlers, während das Stadtmuseum ab Mittwoch bis zum 31. März kommenden Jahres Gemälde und Aquarelle aus den Jahren 1984 bis heute präsentiert. (mz)