1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Ein Treffpunkt mit Welcome-Center

Ein Treffpunkt mit Welcome-Center

Von Heidi Pohle 21.09.2006, 17:18

Halle/MZ. - Halle ist eine tolle Stadt. Mit schönen Vierteln und Sehenswürdigkeiten, viel Grün und einer Kultur-Szene, wie man sie andernorts sucht. Dazu der Mix aus Einheimischen und Studenten - "das strahlt Lebensfreude aus", sagt Lars Peters. Der Mecklenburger wohnt seit einem Jahr hier. Seiner Liebeserklärung an die Wahlheimat folgt jedoch ein "aber".

Denn seiner Meinung nach wuchert die Stadt nicht genug mit ihren Pfunden. Die Läden am Riebeckplatz brachten Lars Peters auf die Idee, daraus eine Art Welcome-Center zu machen. Moritzburg, Franckesche Stiftungen, Villa Kobe, Museen und andere Einrichtungen könnten sich dort präsentieren. Auf Veranstaltungen wie Händel- und Laternenfest ließe sich ebenfalls hinweisen. Und die Uni könnte werben - indem man über Kopfhörer in Vorlesungen hineinhören und mit Hilfe von Kameras auf den Campus blicken kann. "Denn am Riebeckplatz", argumentiert er, "kommen viele Leute entlang, auch Auswärtige." Für sie wären die gläsernen Läden eine gute Informations-Quelle. Solch ein Projekt, das die ganze Stadt von Kunst und Kultur über Wissenschaft bis hin zum Tourismus gebündelt präsentiert, wäre wohl einmalig. Es müsste natürlich von einem "pfiffigen Manager" begleitet werden.

Den neuen Platz, der ein echter Treffpunkt werden könnte, für Geschäfte zu nutzen, die es schon im Bahnhof gibt, hält er für verschenkt. Würde das Ganze noch durch einen ständigen niveauvollen Flohmarkt ergänzt, hätte Halle vom Bahnhof bis zum Boulevard einen tollen Stadteingang: "In München ist der Flohmarkt der Studenten der Renner am Bahnhof", erzählt Peters, der den Mut der Verantwortlichen vermisst, ein ungewöhnliches Projekt zu wagen, das einer Großstadt würdig ist.

Der Architekt hat zuvor in Weimar gelebt und eine Galerie betrieben. In Halle absolviert er ein Zusatzstudium. Ähnlich wie in Weimar vermisst er, dass die Leute gemeinsam etwas machen. Es gebe gute Vereine und Initiativen: "Alle machen etwas, aber oft, ohne voneinander zu wissen." Statt Kräfte zu bündeln, verpuffe manches, sagt Peters, der für Halle gern etwas tun würde; Ideen jedenfalls hat er reichlich.