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Ehrung für Klaus Rauen Ehrung für Klaus Rauen in Halle: Diese Straße soll nach dem Ex-OB benannt werden

Von Silvia Zöller 21.02.2019, 15:00
Noch ist alles Baustelle: In Heide-Süd entsteht ein neues Wohngebiet. Dessen Ringstraße soll nach dem früheren OB Rauen benannt werden.
Noch ist alles Baustelle: In Heide-Süd entsteht ein neues Wohngebiet. Dessen Ringstraße soll nach dem früheren OB Rauen benannt werden. Silvio Kison

Halle (Saale) - Klaus Peter Rauen, der von 1991 bis 2000 Oberbürgermeister der Stadt Halle war, soll nun auf Vorschlag der Stadtverwaltung mit der Benennung einer Straße in einem gerade entstehenden Neubaugebiet in Heide-Süd geehrt werden.

„Die positive städtebauliche Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes zu einem äußerst attraktiven und nachgefragten Wohnstandort ist eng mit dem im Mai 2018 verstorbenen Oberbürgermeister Dr. Klaus Peter Rauen verbunden, der zu seiner aktiven Zeit als Initiator die Weichen für dieses Erfolgsmodell gestellt hat“, begründet Beigeordneter René Rebenstorf den Vorschlag.

Fraktionschef CDU: „Die Benennung der Ringstraße nach Rauen hat Charme“

Beraten darüber wird daüber im Kultur-Ausschuss und im Stadtrat im März. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Vorschlag durchgehen wird. „Die Benennung der Ringstraße nach Rauen hat Charme, da er sich intensiv um die Entwicklung in Heide-Süd bemüht hat“, sagt CDU-Fraktionschef Andreas Scholtyssek. Auch Rauen hatte ein CDU-Parteibuch. Der große Vorteil sei aber, dass man keine Straße umbenennen müsse, „das erspart Diskussionen“, spielt Scholtyssek auf die Debatten um den Genscher-Platz an. Lange Diskussionen seien nicht angemessen, um eine Lebensleistung zu würdigen, meint der Politiker. „Das würden wir uns gerne ersparen.“

Auch die SPD will da nicht hineingrätschen. „Wenn die CDU mit dem Vorschlag leben kann, werden wir uns nicht dagegen stellen“, sagt Fraktionschef Johannes Krause. Jedoch sei man bei der SPD „überrascht“ über den Vorschlag, da es sich immerhin um die Ehrung für ein ehemaliges Stadtoberhaupt handele.

Ex-OB Szabados: „Die Umbenennung einer bestehenden Straße hätte Rauen nicht gewollt“

Das findet auch Rauens Amtsnachfolgerin Ingrid Häußler, die als SPD-Frau Oberbürgermeisterin war. „Es ist sicherlich richtig, eine Straße nach Rauen zu benennen. Für eine Ehrung müsste es aber eine Straße sein, die einen gewissen Rang hat.“ Jedoch sei das ihre persönliche Meinung - das Ganze sei Sache der CDU.

Auch weitere Straßen sind nach ehemaligen halleschen Oberbürgermeistern benannt: So das Riveufer oder die Gustav-Staude-Straße auf der Silberhöhe. Der Name der Streiber-Straße in der südlichen Innenstadt bezieht sich auf Ludwig Carl Heinrich Streiber (im Amt von 1808-1827). Die Voßstraße ist nach Franz von Voß benannt (1856-1880).

Dagmar Szabados, SPD-Oberbürgermeisterin von 2007 bis 2012, hält die Namensgebung für eine gute Idee, gerade in Heide-Süd, wo Rauen viel bewirkt habe. „Die Umbenennung einer bestehenden Straße hätte Rauen nicht gewollt“, ist sich Szabados sicher, die auch nach Rauens Weggang aus Halle private Kontakte zu ihm aufrecht gehalten hatte.

Erschließungsarbeiten in Heide-Süd haben im Oktober 2018 begonnen

Auch von der Linken-Fraktionschef Bodo Meerheim gibt es Zustimmung: „Das ist grundsätzlich eine gute Idee.“ Die Mitbürger befürworten ebenfalls grundsätzlich die Benennung einer Straße nach Klaus-Peter Rauen, sagt Fraktionschef Tom Wolter. Inés Brock (Grüne) sagt: „Wir können dem Vorschlag durchaus zustimmen, weil es ein deutlicher lokaler Bezug ist und eine neue Straße betrifft.“

An der - wohl künftigen - Rauen-Straße werden auf rund 40.000 Quadratmetern 33 Einfamilien- und Doppelhäuser sowie zwei Mehrgenerationenhäuser und zwei kombinierte Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Die Erschließungsarbeiten haben im Oktober 2018 begonnen. Es war das letzte Wohngebiet, das die Stadt selbst vermarktet und vor allem an Baugemeinschaften verkaufen will. Bis 2021 soll das neue Wohngebiet bezogen sein. (mz)