Drei Vorbands für Cro Drei Vorbands für Cro: So war das Open-Air-Picknick auf der Peißnitz

Halle (Saale) - „Das erinnert mich an ein Konzert 2002. Da haben wir vor ,Echt’ gespielt und alle haben sich gewundert, was wir da überhaupt wollen“, sagte Peter Brugger, Sänger der Sportfreunde Stiller am Samstag auf der Peißnitzbühne beim Open Air Picknick, einem Ein-Tages-Festival mit einem kleinen aber feinen Line-Up. Headliner war Pop-Rapper Cro.
Die anderen Künstler - The Voice of Germany-Gewinner Nick Howard, Rapper Teesy und die Sportfreunde Stiller - hatten wohl ein bisschen das Gefühl, nur die Anheizer für den Musiker mit der Pandamaske zu sein. Nicht ganz zu Unrecht. Während Nick Howard als erster in praller Sonne Bekanntes und Eigenes schmetterte, suchten sich die meisten der über 2.000 Gäste erst noch gemächlich den perfekten Platz auf der Wiese. „Ich bereite euch nur für Cro vor“, witzelte der Brite eingangs. Bitter, aber irgendwie wahr.
Gänsehautmoment: Hunderte Gäste singen Refrain von „Kompliment“
Das Festival war als Picknick angelegt, dementsprechend gemütlich begann der Nachmittag. Bis die meisten Gäste richtig ankamen, ihre Brotdosen aufschnappen ließen und die Melonenscheiben auf dem Campinggeschirr drapiert waren, war Howard schon fertig. So richtig um Musik ging es erst, als Teesy die Bühne betrat. Der Pop-Rapper „spittete den neusten Shit“, wie er sagte. Seine schnelleren Songs lockten zumindest einen Teil des sonnenverbrutzelten Publikums von den Decken vor die Bühne.
„Ich sehe das Konzert als gescheitert an, wenn nachher noch welche sitzen“ - verkündete Brugger der Sportis das Ziel seiner Band an diesem Sommertag auf der Peißnitz. Gehorsam oder Fanliebe - der Platz vor der Bühne füllte sich von „Applaus Applaus“ bis „Ich war noch niemals in New York“ ordentlich auf. Plötzlich wurde aus dem Sitzfleischpicknick ein Mitspringfestival inklusive Gänsehautmoment des Tages: In einer Woge der Begeisterung sangen Hunderte Gäste den Refrain von „Kompliment“.
„Kennt ihr den? Cro gibt unveröffentlichten Track zum besten
Und dann war Panda-Zeit für „Cro das Genie, denn er flowt wie noch nie“ - wie er selbst über sich singt - mit schneeweißer Maske vor hauptsächlich Jugendlichen, die ausflippten und gleichzeitig versuchten, ein anständiges Handyvideo zu drehen. „Ich will die Hände sehen“, schrie er - und er kriegte sie. Tausende Arme schwenkten und Hände klatschten zu „Carlo“, „Einmal um die Welt“ und „Wir waren hier“.
Vom neuen Album „Fake you“ gab es „Baum“ und einen noch unveröffentlichten Track zu hören: „Kennt ihr den? - Nee könnt ihr nicht, der ist noch ganz neu“. Ohne Pausen schüttete er einen Song nach dem anderen über die gierige Menge. So kann die Festivalsaison in Halle gern in den nächsten Wochen weitergehen. (mz)
