Buch-Doppelpremiere Doktor Heilmann in Halle (Saale): TV-Doktor aus Sachsenklinik stellt sein Buch vor

Halle (Saale) - Der Mann hat „heilende Hände“. Und einen heilenden Namen hat er auch. Gestatten: Dr. Heilmann, Multispezialfacharzt und Chefmediziner in der ARD-Fernsehklinik - seit elf Jahren. Als solcher hat er sogar einen heilsamen Blick, der - fast stets auf gleiche Weise - diagnostiziert, durchschaut und notfalls sogar tröstet. Diesen Blick hat der Mann auch drauf, wenn er keinen weißen Kittel trägt, sondern in seinem eigentlichen Beruf unterwegs ist: Dann heißt er Thomas Rühmann, ist Schauspieler und ein Superstar der deutschen Fernsehunterhaltung.
Doch statt sein Star-Dasein glamourös zu genießen, widmet sich Rühmann einer Sache, die ihm sehr am Herzen liegt: der Literaturvermittlung. Als Bühnenakteur in seinem „Theater am Rand“ in Zollbrücke im Oderbruch und als gelegentlicher Gast am hiesigen Neuen Theater (NT). Oder bei Lesungen - so wie am Dienstag in Halle in der Thalia-Buchhandlung am Markt.
Buch-Doppelpremiere in Halle
Hier präsentiert Rühmann mit seinem Freund, NT-Intendant Matthias Brenner, und zwei Autoren deren neueste Texte: in einer Buch-Doppelpremiere! Vorgestellt werden das Buch „Hunderteins EinSatzgeschichten“ von Nele Heyse, Schauspielerin, Autorin und Frau von Brenner, sowie der neue Gedichtband namens „Bodenkunde“ des vielfach preisgekrönten Lyrikers und Erzählers André Schinkel (beide Bücher sind im halleschen Mitteldeutschen Verlag erschienen).
Was das mit dem berühmten Fernseharzt zu tun hat? Womöglich wäre Halles aktuelle Poesie auch für einen wie Dr. Heilmann interessant, denn ...: Poesie kann heilen! Wie genau, das erzählt Nele Heyse an einem Beispiel aus ihrem eigenen Leben.
André Schinkel: Literatur zu schreiben allein schon meditativ und heilsam
Als Kind sei sie Stotterin gewesen und sei erst beim Gedichte-Rezitieren in der Schule (und später natürlich an der Schauspielschule) ohne Stottern ausgekommen. Geholfen habe also die Kraft der Poesie. Dass „Literatur zu schreiben allein schon meditativ und heilsam ist“, weiß auch André Schinkel. Folglich müsse auch das Lesen heilsam sein.
Als quasi sprechende oder gelesene Medizin würde die Poesie es im Preis-Leistungs-Verhältnis mit High-Tech- und Medikamente-Medizin wohl locker aufnehmen können. Und mehr noch, wenn’s an die Therapie gebrochener Herzen und an die Ordnung aufgewühlter Gefühle geht. Oder um seelische Prophylaxen aller Art. Man darf gespannt sein, welche Poesie-Dosierungen Dr. Heilmann in Halle verordnet. Klar ist nur, dass auch ein Zufallsprinzip zum Einsatz kommt: Poesie auf Zuruf nämlich. Möge sie wirken!
››Lesung am Dienstag, 20.15 Uhr, in der Thalia-Buchhandlung, Marktplatz 3 (mz)