Stasi-Vergangenheit von HFC-Präsident: Diskussion um HFC-Präsident Schädlich: Widerstand gegen OB Wiegand wächst - Banner in der Stadt

Halle (Saale) - Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand bleibt auch angesichts der Proteste gegen seine Person bei seiner Meinung zu Michael Schädlich: „Mit einem Präsidenten, der als Stasi-Mitarbeiter tätig war, werde ich nicht zusammenarbeiten“, sagt er am Sonntag der MZ.

Gleichzeitig stellte er klar, dass er unangenehmen Fragen zur Causa Schädlich nicht ausweiche. Dem Fernsehsender TV Halle habe er einen neuen Interview-Termin angeboten. Am Samstag hatte der OB das vereinbarte Gespräch im Neustadt-Center kurzfristig aus „dienstlichen Gründen“ platzen lassen.

In der Diskussion um die Stasi-Vergangenheit von HFC-Präsident Michael Schädlich wächst der Protest gegen Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos).

So sind in der Nacht zum Samstag im Stadtgebiet Aufkleber mit dem Spruch „Wiegand raus“ angebracht worden. Zudem hing am Dach eines Kaufhauses am Markt ein Banner, auf dem es hieß:  „Hinterlist und Intrigantentum sind des Wiegand größter Ruhm.“ Das Banner wurde zwischenzeitlich wieder entfernt.

Wie die Polizei gegenüber der MZ erkläre, seien Streifenbesatzungen in der Stadt unterwegs, um die Aufkleber zu entfernen. Man ermittle wegen unerlaubten Plakatierens. Wer hinter den Aktionen stecke, sei unklar. Wiegand steht seit Wochen unter Polizeischutz. Die Behörden sprechen von einer abstrakten Bedrohungslage.

Vorstand und Verwaltungsrat des Halleschen FC haben am Samstag in einer Stellungnahme den Aufruf zur Gewalt gegen Oberbürgermeister Bernd Wiegand verurteilt. Gleichzeitig droht den Tätern, so sie ermittelt werden, ein Stadionverbot. 

„Aufrufe zur Gewalt sind mit den Werten des HFC in keiner Weise vereinbar. Der Verein wird mit allen Mitteln gegen die Täter vorgehen und die notwendigen Konsequenzen ziehen“, heißt es in der Erklärung, die auf der Homepage des Klubs veröffentlicht wurde. 

Wer diese Spielregeln verletzt, könne nicht mehr Teil des HFC sein.

Auch beim heutigen Heimspiel des HFC gegen den Karlsruher FC wurde ein Plakat im Stadion angebracht, auf dem steht „Wir alle sind der Hallesche FC e.V. Wiegand raus“ Der OB selbst wurde am Samstagnachmittag nicht im Stadion gesehen.

Unterdessen hat der OB einen lange geplanten Interview-Termin beim Sender TV Halle abgesagt. Dort sollte Wiegand im Rahmen des Jahresrückblicks im Neustadt Center Rede und Antwort stehen. Der OB gab dienstliche Gründe für seine Absage an. (mz)