DFB-Pokal in Halle Risikospiel HFC – St. Pauli bleibt weitgehend friedlich – Empörung über rechtsextremen Ordner
Im Umfeld des DFB-Pokal-Spiels zwischen dem Halleschen FC und dem FC St. Pauli am Freitagabend ist es nach ersten Angaben der Polizei weitgehend ruhig geblieben. Die Polizei registrierten nur wenige Straftaten. Allerdings gab es einen schweren Verkehrsunfall von HFC-Fans. Anhänger des Erstligisten monierten den Ordnereinsatz im Stadion.
Halle (Saale)/DUR. – Das als Hochrisikospiel eingestufte Spiel zwischen dem Halleschen FC und dem FC St. Pauli am Freitagabend ist laut einer ersten Bilanz der Polizei weitgehend friedlich verlaufen.
Die Beamten meldeten in der Nacht eine störungsfreie Anreise der Fanlager. Im Stadion gab es einige Straftaten, darunter Körperverletzungen, Abbrennen von Pyrotechnik und Hitlergrüße von HFC-Fans in Richtung des Gästeblocks.
Schwerer Verkehrsunfall mit HFC-Fans am Böllberger Weg
Bei der Abreise der Fans habe es einige angezeigte Körperverletzungen gegeben. Allerdings gab es am Böllberger Weg einen schweren Verkehrsunfall. Gegen 21.30 Uhr prallte ein mit HFC-Fans besetzter Kleinbus mit einer Straßenbahn zusammen. Alle acht Insassen im Alter zwischen 15 und 57 Jahren wurden teils schwer verletzt.
Zur Trennung der Fanlager hatte die Polizei die Umgebung des HFC-Stadions großräumig abgesperrt. Entsprechend dankten die Beamten den betroffenen Anwohnern noch einmal für ihr Verständnis. Nicht alle Hallenser waren im Vorfeld einverstanden mit den Einschränkungen durch das Fußballspiel.
St. Pauli-Fans melden Einsatz eines rechtsextremen Ordners
Anhänger des FC St. Pauli monierten nach dem Spiel den Einsatz eines bekannten Rechtsextremisten, der vor dem Gästeblock als Ordner eingesetzt worden sein soll.
Bereits auf dem Weg zur DFB-Pokal-Teilnahme hatte es Probleme mit dem Ordner-Einsatz beim HFC gegeben. Beim Landespokal-Halbfinale im Mai konnten vermummte HFC-Fans von Ordnern ungestört in den Innenraum gelangen und Fahnen der Gästefans rauben.
Ähnliche Aktionen gab es dieses Mal nicht.
Der HFC reagierte bislang nicht öffentlich auf die geäußerten Vorwürfe.