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Warum Migranten in Halle schwer Arbeit finden Deutsch ist Hauptproblem der Migranten in Halle bei der Jobsuche

Viele Geflüchtete suchen Arbeit, scheitern aber oft an der Sprachbarriere. Eine Messe in der Ulrichskirche in Halle soll Migranten und Arbeitgeber zusammenbringen.

Von Dirk Skrzypczak 26.09.2024, 16:36
Die Ulrichskirche war auf der Hotspot-Jobbörse zeitweise rappelvoll. Das zeigt: Das Interesse an Jobs ist bei vielen Migranten vorhanden.
Die Ulrichskirche war auf der Hotspot-Jobbörse zeitweise rappelvoll. Das zeigt: Das Interesse an Jobs ist bei vielen Migranten vorhanden. Foto: Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - Es ist ein krasser Fall, über den Carsten Ulbrich vom Bildungsträger CFN spricht – und doch kein Einzelfall. Auf der Suche nach einem Job hatte eine Krankenpflegerin, geflüchtet aus der Ukraine, bei einem Pflegedienst in Halle angefangen. „Gleich am ersten Tag hatte man ihr einen Autoschlüssel hingelegt und eine Liste von Patienten, um die sich sich kümmern sollte. Sie war natürlich total überfordert“, sagte Ulbrich.

Nach einer Woche gaben Arbeitgeber und Arbeitnehmerin auf. „Das ist frustrierend für beide Seiten. Damit Migranten eine Arbeit finden, ist die deutsche Sprache unerlässlich.“

Am Donnerstag hatten der Mitteldeutsche Verband für Weiterbildung (MVW) und das Jobcenter im Rahmen der Interkulturellen Woche zu einer Jobbörse in die Konzerthalle Ulrichskirche eingeladen. 30 Aussteller folgten dem Aufruf, zudem hatte das Jobcenter 1.000 Einladungen an Migranten verschickt. Der CFN stellte die Dolmetscher. Auch der MVW weiß, dass es zumeist an den Sprachbarrieren hapert.

„In fast allen Berufen spielt Arbeits- und Datenschutz eine wichtige Rolle. Doch schon da wird es kompliziert, weil Ausländer oft die Texte nicht lesen können“, sagt Peggy Prinz-Schmidt vom MVM. Dabei seien die meisten Migranten durchaus motiviert, Jobs zu finden. Alleine bis zum Mittag kamen rund 500 Personen zur Jobbörse. „Das ist ein großer Erfolg“, so Organisatorin Prinz-Schmidt.

Unter den Ausstellern war auch die Polizeiinspektion Halle. „Freie Stellen haben wir heute nicht zu vergeben. Wir nutzen aber jede Chance, um bei jungen Leuten für den Polizeidienst zu werben“, sagte Polizeioberkommissarin Anja Salomon. Man unterscheide nicht nach Nationalitäten. Die Aufnahmeregeln seien für alle gleich.