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Der lange Weg des Trinkwassers nach Halle Der lange Weg des Trinkwassers nach Halle: Kann es an heißen Tagen zu Engpässen kommen?

Von Cosima Sophia Hofmann 21.06.2018, 05:30
Dass jedermann an dem Trinkwasserbrunnen auf dem Marktplatz seinen Durst stillen kann, freut Romy Kloß von der Stadtwerke-Tochter HWS.
Dass jedermann an dem Trinkwasserbrunnen auf dem Marktplatz seinen Durst stillen kann, freut Romy Kloß von der Stadtwerke-Tochter HWS. Silvio Kison

Halle (Saale) - Ob nun beim morgendlichen Zähneputzen oder beim Kochen am Abend - in Halle finden sich die Menschen mehrmals am Tag am Wasserhahn wieder. Doch bis die Hallenser ihre „Rohrperle“ völlig selbstverständlich genießen können, hat sie davor bereits eine weite Reise hinter sich gebracht: Knapp 80 Kilometer liegen zwischen der Stadt Halle und dem Ort, von wo aus mehr als 230.000 Menschen in der Stadt tagtäglich mit Wasser versorgt werden.

Der Weg des Wassers beginnt in 70 Metern Tiefe im mächtigen Becken der Rappbode-Talsperre im Harz. Sechs Grad Celsius hat das Harzwasser, wenn es tief aus dem Herzen des Speichers gesaugt wird und nur wenig später über unterirdische Stollen das Werk in Wienrode erreicht. Von dort tritt es nach der Aufbereitung seine Reise über Pipelines der Fernwasser-Versorgung Elbaue-Ostharz an. Auf einer Strecke von 151 Kilometern fließt das Trinkwasser bis zum Hochbehälter „Hammelberge“ im Norden von Halle, wo es mit dem Wasser aus der Elbaue gemischt wird.

Trinkwasser in Halle: Etwa 27.000 Anschlüsse in der Saalestadt

Schließlich wird es in das 781 Kilometer lange Rohrleitungsnetz von Halle verteilt und versorgt somit etwa 27.000 Anschlüsse in der Saalestadt. Engpässe, die beispielsweise während langer Trockenheit in der Stadt herrschen könnten, sind laut den Stadtwerken aber nicht zu erwarten: „Auch in langen Trockenperioden ist unser Versorgungssystem absolut zuverlässig“, sagt die Bereichsleitern der Wasser-, Abwasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS), Romy Kloß.

In der Regel verbraucht ein Einwohner Halles etwa 94 Liter am Tag. „Der Bedarf an heißen Sommertagen kann natürlich deutlich höher sein“, so Romy Kloß. Dabei drehen die Hallenser in diesem Jahr besonders oft den Hahn auf: So verbrauchten die HWS-Kunden kürzlich in Halle an sieben aufeinander folgenden Tagen Spitzenwerte von durchschnittlich 40.000 Kubikmeter Wasser am Tag, was den Jahresdurchschnitt von 32.100 Kubikmetern deutlich übersteigt.

Was passiert, wenn Halle einen ungewöhnlich heißen Sommer erleben sollte?

Doch was passiert, wenn Halle einen ungewöhnlich heißen Sommer erleben sollte? „Auch dann müssen die Verbraucher nicht auf ihre tägliche Dusche oder die Bewässerung des Gartens verzichten“, sagt Romy Kloß.

Dennoch sei - unabhängig von extremen Witterungsbedingungen oder Jahreszeiten - ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser wichtig, so die Bereichsleiterin. All diejenigen, die sich an einem heißen Tag in der Innenstadt bewegen und ihren Durst löschen wollen, empfiehlt sie den Trinkwasserbrunnen auf dem Markt zu nutzen. Denn die Qualität des dort angebotenen Trinkwassers werde auch bei heißen Außentemperaturen nicht beeinträchtigt. „Das Wasser dort entspricht einer hervorragender Qualität, was uns regelmäßig durch die Analysen unseres Zentrallabors bestätigt wird“, sagt sie. (mz)