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DDR-Kombinat "Waren täglicher Bedarf" DDR-Kombinat "Waren täglicher Bedarf": WtB-Kollegen treffen sich noch 25 Jahre nach der Wende

Von Michael Falgowski 08.04.2015, 12:59

Halle (Saale) - Am Mangel mangelte es in der DDR nicht. Auch jene Dinge, die unter dem Oberbegriff „Waren täglicher Bedarf“ (WtB) zusammengefasst wurden, reichten nicht immer aus: Lebensmittel vor allem. In der Planwirtschaft übernahm im Bezirk Halle das Kombinat Großhandel WtB Organisation und Verteilung. Das Handels-Kombinat Halle-Saalkreis hatte zur Wende immerhin 900 Mitarbeiter! „Es bestand damals aus sechs Betrieben. In Halle war der Stammbetrieb. Dazu kamen die Großhandelsgesellschaften (GHG) Bitterfeld, Köthen, Quedlinburg, Weißenfels, Allstedt und der Handelstransport“, sagt Edgar Hock.

Zentrale in der Delitzscher Straße

Der Hallenser kam Mitte der 1980 Jahre ins staatliche Unternehmen. Nun, mehr als 25 Jahre später, organisiert Hock noch immer „Belegschaftstreffen“ für die ehemaligen Kollegen. Sie haben manche Erinnerungen auszutauschen. „Wenn Großveranstaltungen, wie Konsummarkt oder der Halle-Basar, durchgeführt wurden, war der Großhandel stets mit eingebunden und organisierte dafür die Waren“, sagt Hock. Die Zentrale des Kombinats befand sich übrigens in der Straße der DSF, der heutigen Delitzscher Straße, sowie in der Großen Brauhausstraße. Der Stammbetrieb verteilte die Ware aus insgesamt 20 Lagern in Halle, Halle-Neustadt, im Saalkreis, zum Beispiel in Nehlitz, und in Merseburg.

Plötzlich Ware im Überfluss

Nach der Wende kam dann eine Zusammenarbeit mit der Edeka Minden-Hannover zustande, auf der Grundlage eines genossenschaftlichen Geschäftsmodells, so Hock. Der Großhandel florierte. Plötzlich gab es keinen Mangel mehr, die Ware war im Überfluss da, und die Organisation des Warenflusses musste vollkommen neu organisiert werden. Da aber die Warenbereitstellung schon zu Vorwendezeiten per EDV erfolgte, konnte die Einführung neuer Systeme verhältnismäßig geräuschlos erledigt werden, erinnert sich Hock. Solche Aufgaben und eine lange Betriebszugehörigkeit hätten die Belegschaft, auch bei schmerzlichen Verringerungen ihrer Anzahl, zusammengeschweißt. Durch die Fusion blieben allerdings nur noch ein neu gebautes Frischelager in Landsberg und der C&C-Markt in Sennewitz übrig.

Das „WtB-Belegschaftstreffen“ in der Gaststätte Teicha beginnt am Sonnabend ab 15 Uhr. (mz)