Das neue theater wird 40 Jahre alt Das neue theater wird 40 Jahre alt: Ein ganzes Jahr lang Geburtstag

Halle (Salle) - Es ist einem ja derzeit eher weniger nach Feiern zumute. Aber an Geburtstagen kommt man nicht vorbei. Und das ist auch gut so. An diesem Mittwoch jährt sich die Geburtsstunde des neuen theaters in Halle zum 40. Mal.
Der Legende zufolge, die der aktuelle Chef des Hauses, Matthias Brenner, aufgefrischt hat, begab sich am 8. April 1980 dies: Nachdem sich herumgesprochen hatte, in der Großen Ulrichstraße 51 sei das Kino der Freundschaft eingestürzt, soll der Schauspieldirektor Peter Sodann im Theater des Friedens (dem heutigen Opernhaus) in Streit mit seinem Intendanten geraten sein, da ihm und seinem Ensemble Räume für Vorstellungen und Proben fehlten.
Peter Sodann war künstlerischer Leiter und Bauherr des neuen theaters
„Und noch am gleichen Abend hielten, so will es die Erzählung, die Bierdeckel in der Kantine des damaligen Drei-Sparten-Hauses dafür her, erste Grundrisse ... zu skizzieren“, berichtet Brenner: „Der Entschluss war geboren, und Peter Sodann wurde neben seiner Tätigkeit als künstlerischer Leiter auch Bauherr - und sein Ensemble die Baubrigade - des neuen theaters.“
Die Geschichte ist immer wieder erzählt und ausgeschmückt worden von den Aktivisten der ersten Stunde, darunter der Schauspieler Peter W. Bachmann: Wie sie von der Probe weg auf die Straße liefen, um einen Lastwagen voller Baumaterial zu entladen, das Sodann der Mangelwirtschaft abgeluchst hatte.
nt-Geburtstag: Gala für den 8. April 2021 geplant
Nun richtet das einstweilen und auf unbestimmte Zeit geschlossene Haus ein Online-Archiv ein, dem jedermann (und jede Frau) per Post oder E-Mail Anekdoten, Berichte und Fotos zum Thema senden kann. So soll über ein Jahr hinweg etwas Feierstimmung wachgehalten werden - bis zu einer Gala um den 8. April 2021. Schöne Aussichten.
Indessen hört man von notwendigen Entscheidungen des Aufsichtsrats der Bühnen Halle nichts. Auch aus dem Rathaus nicht. Zu besprechen wären allerdings wenigstens zwei Personalien: Die Staatskapelle Halle braucht nach dem Abgang von Ariane Matiakh einen Übergangschef. Und die Position des Geschäftsführers der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) müsste wohl ausgeschrieben werden, weil Stefan Rosinskis Vertrag nicht über 2021 hinaus verlängert worden ist. (mz)