Ergebnis von Schnelltests direkt aufs Handy Coronatest-App „PassGo“ startet in Halle
Wie die neue App funktioniert.

Halle (Saale) - Sie soll den Corona-Alltag erleichtern. Niemand soll mehr im Testzentrum auf sein Ergebnis warten müssen. So stellen sich Stadt und Stadtwerke eine neue Anwendung für das Handy vor. Aber direkt nach dem Start der offiziell von der Stadt eingeführten Corona-Test-App „PassGo“ offenbarten sich teils gravierende Probleme. Die MZ hat das neue Programm ausprobiert.
Drei Versionen der „PassGo“ im App-Store
Die kostenlose Software lässt sich im App-Store zwar leicht finden, doch Achtung, es gibt drei unterschiedliche Arten von „PassGo“. „PassGo Teststation“ ist nur für die Mitarbeiter von Teststationen gedacht, „PassGo Einlasspunkt“ gilt nur für Veranstalter oder Gewerbetreibende. Für normale Bürger ist hingegen alleine das simple „PassGo“ gedacht.
Ich behalte den Überblick, registriere mich mit meinen Daten in der App und suche ein Testzentrum in meiner Nähe. Optisch kommt das Programm aufgeräumt daher. Es hat nur wenige Funktionen und lässt sich leicht bedienen. Aber entgegen der Ankündigung der Stadt zeigte die App am Montagmittag nur die Station im Neustadt Centrum an, die als einzige in ganz Halle mit der App kompatibel sei, dabei müssten es mindestens vier sein. Ich mache mich auf nach Neustadt, stelle mich am Testzentrum in die Schlange und lasse einen Abstrich bei mir durchführen.
hat Funktion „Gesund melden“ integriert
Erst ganz am Ende kommt die App zum Einsatz. Ein Mitarbeiter scannt einen Barcode, den ich mit einem Klick in der App auf meinem Handy generiert habe, dann bin ich entlassen. „PassGo“ benachrichtigt mich per E-Mail über mein Testergebnis. Frohen Mutes verlasse ich das Neustadt Centrum, wo Dutzende andere ohne die App bis zu 20 Minuten auf ihr Testergebnis warten müssen.
Der Schreck ist groß, als die App plötzlich Alarm schlägt: „Das Virus wurde bei dir nachgewiesen.“ Ein Anruf beim Testzentrum bringt Klarheit. Der Mitarbeiter hatte in seiner Version der App aus Versehen auf den falschen Knopf gedrückt - ich bin gar nicht wirklich positiv. Den Beweis hat er ganz analog auf Papier vor sich liegen. Nur leider lässt sich das Ergebnis in der Software nicht mehr so leicht ändern.
Selbst als der Mitarbeiter digital ein negatives Ergebnis hinterherschickt, bleibt die Anzeige gleich: „Befund positiv“. Zum Glück hat „PassGo“ die Funktion „Gesund melden“ integriert, die man zwar eigentlich erst nutzen soll, wenn ein negativer PCR-Test vorliegt, aber für meinen Fall funktioniert es auch. Bleibt zu hoffen, dass derartige Falsch-Positiv-Befunde nur Einzelfälle sind. Zur Sicherheit müsste ansonsten jeder Nutzer im Testzentrum warten, bis das Ergebnis vorliegt. Dann bräuchte man auch keine App. (mz)