Haseloff und Wiegand informieren Corona in Halle: aktuelle Corona-Lage in Halle (Saale)

Halle (Saale) - Die Stadt Halle hat Montag auf einer Video-Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage informiert. Neben Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der Beigeordneten für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow, und Amtsärztin Christine Gröger, Leiterin des Fachbereiches Gesundheit, war erstmals auch Ministerpräsident Reiner Haseloff anwesend.
Die MZ hat live von der PK getickert:
*Wie Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) in der Videopressekonferenz am Montag bekannt gab, gab es im Vergleich zum Vortag drei Neuinfektionen; insgesamt sind nun 228 Hallenser mit dem Coronavirus infiziert. Das bedeutet, dass sich innerhalb sieben Tagen 49,90 Hallenser je 100.000 Einwohner angesteckt haben.
*Die drei Neuinfizierten sind allesamt Männer, zwei im Alter zwischen 18 und 30 und einer über 50 Jahre. Alle hatten Krankheitssymptome aufgewiesen und haben deswegen einen Abstrich durchführen lassen. Die Infektionsketten lägen alle im privaten Bereich, so Oberbürgermeister Wiegand.
*Zu dem ersten Wochenende nach Einführung der Maskenpflicht in der Innenstadt von Halle zieht der OB ein positives Fazit: „Über 95 Prozent der Hallenser halten sich an die Vorgabe“, so Wiegand. Trotzdem seien am Sonntag 35 mündliche Verwarnungen ausgesprochen worden. Gegen zwei sogenannten Totalverweigerer gab es ein Bußgeld.
*Mit den drei Neuinfektionen vom Sonntag ist die Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter den kritischen Schwellenwert von 50 gerutscht. Wie Wiegand ausdrücklich hinweist, sei das keine Trendwende. Es werde lediglich weniger getestet und die Auswertungen würden noch zurückhängen. Erst in zwei Wochen seien ernstzunehmende Rückschlüsse zu den jüngst getroffenen Maßnahmen zu erwarten. Wiegand appellierte deswegen erneut an die Bevölkerung, soziale Kontakte und Reisen möglichst zu meiden, sowie immer dann einen Nasen-Mundschutz zu tragen, wenn der Abstand von 1,5 Meter zu anderen Personen nicht einzuhalten ist.
*Mit vor Ort bei der Konferenz war am Montag auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff. Dieser habe sich gestern mit der Stadt Halle auf einen gemeinsamen Besuch im Gesundheitszentrum verständig. Haseloff lobte die gut organisierte Testqualität, Testdichte und Transparenz des Infektionsgeschehens in Halle. „Wir haben in Halle, wie auch in Sachsen-Anhalt, das Dunkelfeld transparent gemacht“, sagt Haseloff. Das sei eine positive Entwicklung im Gegensatz zu anderen Teilen Deutschlands, wo Infektionsketten diffus und nicht mehr nachvollziehbar seien.
*Wie Haseloff betont, wolle das Land deshalb an der Strategie festhalten, die Nachverfolgbarkeit der Infektionsketten auf der bisherigen Qualität zu halten. So soll es gewisse Grundregeln für Sachsen-Anhalt geben, in denen „die wesentlichen Dinge geklärt sind“. Auf Grund der hohen Spreizung zwischen den Infektionsgebieten im Land, soll dann aber auf individuelle Maßnahmen pro Region zurückgegriffen werden.
*„Wir haben die Situation derzeit noch im Griff, das ist aber kein Selbstläufer“, so Haseloff. Er lobte die Stadt Halle für die ergriffen Maßnahmen von vergangenem Mittwoch und appellierte nochmal an die Bevölkerung: „Wir haben es jeden Tag wieder neu in der Hand, wir entschieden darüber was in 10 bis 14 Tagen für eine Situation ist.“
*Auf die Frage, wie der Vorstoß Halles in puncto Maskenpflicht mit Blick auf eines landeseinheitlichen Vorgehens zu bewerten ist, verteidigt der Ministerpräsident das regional unterschiedliche Vorgehen. „Wir müssen an unserem Erfolgsrezept in Sachsen-Anhalt festhalten“, sagt er. Wegen der regionalen Besonderheiten der Landkreise, zum Beispiel hinsichtlich der Bevölkerungsdichte oder der Fläche, wären in Halle andere Maßnahmen entscheidend als im Altmarkkreis. Um Situation wie in Berlin zu ersparen, müsse man deswegen die Unterschiedlichkeit auch weiter durchhalten.
*Sowohl der Ministerpräsident Haseloff als auch Oberbürgermeister Wiegand sprachen sich außerdem nochmals deutlich gegen Feierlichkeiten zum Reformationstag und Halloween am kommenden Samstag aus. „Jeder soziale Kontakt der derzeit vermeidbar ist sichert Gesundheit und rettet Leben“, so Haseloff. Und Wiegand ergänzt zu den Halloween-Umzügen: „Ich halte es für unverantwortlich, wenn Eltern ihre Kinder abends losschicken oder mitgehen.“
*Wie Ministerpräsident Haseloff ankündigt, wird es morgen eine Konkretisierung der aktuell gültigen Achten Eindämmungsverordnung geben. Hier soll es im Wesentlichen darum gehen, den Kommunen einen rechtlichen Rahmen für die Umsetzung individueller Maßnahmen zu geben. „Morgen wird der rechtsrahmen für die Allgemeinverfügung geregelt“, so Haseloff.
*Nachfragen gab es noch zum Thema Sport. So soll für den kommenden Renntag auf der Pferderennbahn in Halle am kommenden Samstag Schnelltest für alle Jockeys vor dem Start geben. Offen ist noch, wie es mit dem Spielbetrieb in den unteren Amateurliegen weitergehen soll. Haseloff spricht von einem „Pendelverkehr in unteren Ligen“, der gegebenenfalls unterbunden werden müsse. OB Wiegand verspricht bis spätestens Mittwoch klare Empfehlungen auszusprechen.
*Wie die Beigeordnete für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow, informiert, sei der Schulstart nach den Herbstferien am Montag ohne Probleme angelaufen. „Es gab bisher keine Meldungen über Schwierigkeiten“, so Brederlow.
-> zur Video-Pressekonferenz vom 25. Oktober 2020:
(mz)

