Bücherei Teutschenthal Bücherei Teutschenthal: Leseratten treffen sich im Galeriecafé
Teutschenthal/MZ. - "Bei unserer hohen Leserzahl muss dieser Bestand noch deutlich erweitert werden", findet Dagmar Sonnenkalb. Immerhin hat sie im vergangenen Jahr mit Kindergartengruppen, Schulklassen und inklusive der "Mitleser", die keine eigene Karte haben, rund 2 000 aktive Benutzer gezählt. Sie leihten sich etwa 60 000 Medien aus. Das bedeutet, der Bestand wurde fast dreimal umgesetzt. Und die Gesamtzahl der Besucher des Gebäudes auf dem Schafberg beläuft sich auf geschätzte 20 000. Diese Summe ist das Ergebnis von 100 Veranstaltungen von der Buchvorstellung bis zur Eröffnung einer weiteren Ausstellung in der zur Bibliothek gehörenden Galerie.
Auch die Gespensternacht, die lange Nacht der Poesie, ein Zeichenzirkel für Kinder und das Büchereifest am 1. Mai sind feste Punkte im Jahresprogramm. "Es ist schon irre", kommentiert die Teutschenthalerin diese beeindruckende Statistik und die steigende Tendenz aller Zahlen. Beiden Beschäftigten ist klar, dass 20 neue Leser pro Monat und 150 bis 180 Gäste pro Tag in Spitzenzeiten nicht von ungefähr den Weg in die etwas abgelegene Einrichtung finden. Dass die Jüngsten mit Windeln herumlaufen, sich Bilderbücher anschauen oder eine Geschichte vorgelesen bekommen, liegt vielmehr wohl an den regelmäßigen Kontakten zu sieben Kindertagesstäten in Teutschenthal, Dornstedt, Steuden und anderen Dörfern der Umgebung.
"Es ist unwahrscheinlich wichtig, dass schon die Kleinsten kommen und Hemmschwellen gar nicht entstehen", betont Dagmar Sonnenkalb. Sie und Reinhard Matthei kümmern sich natürlich ebenso intensiv um Schulkinder und alle Größeren. Mit Erfolg. Nachmittags wird die Bücherei zu einem richtigen Kommunikationstreffpunkt. Dann sitzen die Mädchen und Jungen in den gemütlichen Rattangarnituren im Obergeschoss und bestellen im Galeriecafé bei Reinhard Matthei, der Malerei und Grafik studierte, Tee oder Cola. Wenn einmal im Monat ins Literaturcafé eingeladen wird - eine schöne Tradition seit nunmehr zehn Jahren -, reichen diese Plätze freilich nicht mehr aus. An langen Tischen sitzen dann um die 40 Gäste reiferen Alters und lauschen vergnüglichen Programmen, Reisebeschreibungen oder genießen literarisch-musikalische Veranstaltungen.
Eine von Reinhard Mattheis Aufgaben besteht dann darin, die selbst gebackenen Kuchen zu probieren, die die Damen für einen gemütlichen Nachmittag stets mitbringen.