Brückenspringen beim Laternenfest Brückenspringen beim Laternenfest: 2017 wird es noch höher

Halle (Saale) - Wenn sich der Verkehr auf der Giebichenstein-Brücke mal wieder staut, kann man schon auf merkwürdige Ideen kommen. Wer hat im Sommer nicht schon einmal daran gedacht, das Auto einfach stehen zu lassen und von der Brücke in die kühle Saale zu hüpfen? Während des Laternenfestes am Sonntag zwischen 13.30 und 14 Uhr werden zwölf mutige Springerinnen und Springer genau das tun: sich von der Brücke in die Saale stürzen, unter den Augen Tausender Zuschauer.
Schon im vergangenen Jahr war das Brückenspringen, für das der Vize-Olympiasieger von 2004, Andreas Wels, die Idee hatte, sehr gut angekommen. Deshalb wird die Show auch in diesem Jahr wieder Bestandteil des Laternenfestes sein - allerdings noch spektakulärer, wie Wels verspricht. „Letztes Jahr hatten wir die Hebebühne, von der gesprungen wurde, auf Brückenhöhe. Zum Einstieg. Dieses Jahr wollen wir eine kleine Progression.“ Wobei „klein“ für einen Profi-Wasserspringen offenbar relativ ist.
Brückenspringen beim Laternenfest in Halle: Sprunghöhe steigt um ganze sechs Meter
Die Sprunghöhe steigt auf einen Schlag um ganze sechs Meter. Im vergangenen Jahr sprangen die Sportler von 14 Metern Höhe ab, in diesem Jahr sollen es schon bis zu 20 Meter sein. Zum Vergleich: Der hohe Sprungturm im Nordbad, der schon angsteinflößend genug ist, hat eine Höhe von zehn Metern.
Doch allein eine größere Höhe reicht Wels nicht. „Wir wollen auch mehr als nur eine Kerze zeigen“, sagt er. Die Attraktivität für die Zuschauer will er mit schwierigen Sprüngen noch weiter erhöhen. Außerdem gibt es in diesem Jahr auch eine zweite Hebebühne, so dass die Teilnehmer synchron in die Saale springen können. Für den krönenden Abschluss der Sprung-Show verspricht Wels gar einen Schlussakkord, bei dem mehrere Springer hintereinander einem „Arschbombenteppich“ hinlegen sollen. Da heißt es: Schirme raus am Ufer!
Sprünge in die Saale sind nicht ungefährlich
Die Sprünge sind übrigens nicht ganz ungefährlich. Deshalb darf auch nicht jeder mitmachen, sondern nur von Andreas Wels ausgewählte Experten. Der stellt hohe Anforderungen an die Sicherheit. „Wir haben schon zwei Tiefensonarmessungen durchgeführt“, sagt er. 6,20 Meter sei die Saale an der Sprungstelle tief. Fünf Meter müssen es mindestens sein. Zwei Stunden vor der Show wird der Bereich dann noch einmal von Tauchern genau untersucht.
Sollte es am Sonntag zu windig sein, können die Springer nicht die ganze Höhe von 20 Metern auskosten. Und manche von ihnen werden einen Neoprenanzug tragen. Unter ihnen sind in diesem Jahr übrigens auch welche aus Karlsruhe - Halles Partnerstadt. „Ich werde mit einem Karlsruher Springer synchron den Eröffnungs-Sprung machen“, sagt Wels. Das sei auch als eine Art Brückenschlag zur Partnerkommune zu sehen.
Wie gut die Show, die erst 2016 Premiere feierte, auch bei Nicht-Springern ankommt, zeigt der Numismatische Verein Halle. Der bringt seine jährliche Erinnerungsmedaille zum Laternenfest diesmal mit einem aufgeprägten Motiv vom Brückenspringen heraus. Besucher können sie Samstag und Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr am Infostand der Münzkundler auf der Ziegelwiese neben der Ochsenbrücke kaufen. (mz)