Botanischer Garten Botanischer Garten: Ausstellung über Naturforscher Georg Steller
Halle (Saale)/MZ. - Zur Zeit des halleschen Naturforschers Georg Wilhelm Steller (1709-1746) hatte die Weltkarte noch viele weiße Flecke. Sibirien war nur eines dieser unbekannten Areale. Doch wie soll man die Welt verstehen, wenn man sie nie gesehen hat? Aus diesem Grund, nahm Steller, der in Halle als Dozent für Botanik tätig war, vor knapp 300 Jahren an der Kamtschatka-Expedition teil, die von Petersburg nach Alaska führte. In seinem Werk "Flora Irkutiensis" dokumentierte er rund 1 500 Pflanzenarten, zahlreiche Tierarten, aber auch die Sitten und Bräuche der Einwohner Sibiriens.
Steller zu Ehren hat die Internationale Georg-Wilhelm-Steller-Gesellschaft im Botanischen Garten Halle nun eine kleine Ausstellung organisiert. Im Kalthaus kann man noch bis Ende des Monats Fotografien sehen, die ein Biologen-Team im vergangenen Jahr am Baikal aufgenommen hat.
Eine Kamera besaß Steller damals natürlich nicht, trotzdem gelang es ihm zum Beispiel, das Volk der am Baikal lebenden Burjaten und ihre schamanischen Bräuche zu porträtieren. Und so liegt der Fokus der Ausstellung nicht nur auf den Vertretern der Fauna und Flora, die Steller zusammentrug: Die Schamanische Gemeinschaft, die sich Tengeri nennt, wird ebenfalls behandelt.
Bei einem Rundgang durch den Botanischen Garten kann man sich dann selbst auf die Spuren Stellers begeben. Schautafeln stellen dabei einzelne von Steller dokumentierte Pflanzen vor.
Die Georg-Wilhelm-Steller-Gesellschaft will mit der Ausstellung nicht nur über den Naturforscher informieren. Die Gesellschaft weist auch auf die bestehenden Umweltprobleme am Baikal hin: Mangelhafte Müllentsorgung und veraltete Heizkraftwerke schaden der Landschaft und ihrem Ökosystem.
Öffnungszeiten wochentags von 14 bis 18 Uhr, sonst 10 bis 18 Uhr