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Steuerstreit Bordell X-Carree in Halle hat Ärger mit dem Finanzamt

Von Janine Gürtler 01.02.2017, 08:20

Halle (Saale) - Das Bordell „X-Carree“ in Halle zieht im Steuerstreit mit dem Land Sachsen-Anhalt vor die höchste Gerichtsinstanz. Vor dem Bundesfinanzhof in München will Sachsen-Anhalts größtes Freudenhaus gegen die Nachzahlung einer Steuerforderung klagen. „Das Verfahren ist bei uns anhängig“, bestätigte Sprecherin Odette Keller der MZ.

Der Hintergrund: Der Fiskus fordert für die Jahre 2004 bis 2007 Umsatzsteuer von den Betreibern im sechsstelligen Bereich. Die zahlten bisher nur auf die Gewinne aus der Zimmervermietung Umsatzsteuer.

„X-Carree“ in Halle scheiterte bereits einmal vor Gericht

Das Finanzgericht Sachsen-Anhalt sieht das jedoch anders. Dort scheiterte das „X-Carree“ bereits mit einer Klage. Dem Urteil (Aktenzeichen 4 K 81/13) zufolge traten die Betreiber nach außen hin, „insbesondere im Internet und in der Presse, als Erbringer sämtlicher Dienstleistungen des Bordellbetriebs“ auf. Daher müsse das X-Carree als Bordellbetrieb auch Umsatzsteuern für die Einnahmen der Prostituierten zahlen.

Nach eigenen Schätzungen kam das Finanzamt allein für 2007 auf 70.524,25 Euro.

Droht dem „X-Carree“ in Halle das Aus?

Für Robert Frickinger, Geschäftsführer des „X-Carree“, unverständlich: „Für uns ist diese Entscheidung existenzbedrohend.“ Komme er am Bundesfinanzhof mit seiner Beschwerde nicht durch, wolle er notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht ziehen, so Frickinger.

Wie reell seine Chancen in München sind, dazu hält man sich auf MZ-Nachfrage zurück. Bis zur Entscheidung über eine Zulassung der Beschwerde könne man keine weiteren Informationen geben.

Die Bild hatte zuerst berichtet. (mz)