Biotech-Primus feiert «Kindergeburtstag»
Halle/MZ. - Erfolg mit Forschung
Neben einem Sammelsurium aus Vorständen, Aufsichtsräten, Aktionären und Unternehmenspartnern war auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) ins Biozentrum gekommen, um den Firmen-Gründern Hans-Ulrich Demuth und Konrad Glund zu gratulieren. Die Firma Probiodrug, die am 25. Juni 1997 gegründet wurde, zählt bundesweit zu den führenden Entwicklern neuartiger Arznei-Wirkstoffe. Bereits Ende der 90er Jahre machte das Unternehmen international mit der Entwicklung eines Medikaments zur Behandlung der Typ-2-Diabetes (quasi einer Pille gegen die Zuckerkrankheit) von sich Reden.
Durch den Verkauf von Lizenzen - inzwischen ist der Wirkstoff in den USA und Deutschland zugelassen - ist die Firma seit 2004 in der Lage, eigene kostspielige Forschungsprojekte zu finanzieren. So arbeite man gegenwärtig an einem neuen Konzept zur Behandlung der Alzheimerschen Krankheit, ließ Konrad Glund wissen und durchquerte in seiner Rede noch einmal die wichtigsten Etappen der Firmengeschichte. Einst mit acht Mitarbeitern als erster Mieter im halleschen Bio-Zentrum gestartet, habe sich die Zahl mit der kürzlichen Übernahme der Münchner Ingenium Pharmaceuticals auf 70 erhöht. Jetzt werde auch schon über einen Börsengang nachgedacht.
Böhmer kam auf die Förderdebatte zu sprechen. "Rund 200 Millionen Euro hat das Land für die Biotechnologie ausgegeben". Obwohl der Weg zwischen Forschung und Erfolg lang ist, müsse am Ende trotzdem das Ergebnis stehen, kritisierte Böhmer kostspielige Dauer-Experimentierei. In der Biotechnologie-Branche seien Blitzerfolge wie bei Probiodrug eher die Ausnahme.
Langer Atem
"Es darf kein Geld rausgeschmissen werden", so Böhmer, der damit die Kritik seines Wirtschaftsministers Rainer Haseloff (CDU) stützte, der im Sommer ankündigte, nur noch erfolgsträchtige Projekte zu fördern. Szabados erwiderte: "Auch wenn manches Unternehmen einen längeren Atem braucht, der lange Atem lohnt sich. Geben sie das Signal von Probiodrug ruhig an ihre Ressorts weiter", forderte sie Böhmer auf.