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Bildungszentrum Bombardier Bildungszentrum Bombardier: Nachdenken hinter den offenen Türen

09.12.2001, 17:41

Halle/MZ/mas/jaw. - Unterschriftenlisten, Spendenbox und Transparente: Am Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag im Bildungszentrum von Bombardier Transportation dominierte die Sorge um das Ende des Waggonbau Ammendorf Stimmung und Gespräche. Doch natürlich nutzten die Lehrlinge die Gelegenheit auch, um Eltern und Freunde durch die Werkstätten zu führen und ihr Wissen und Können zu demonstrieren.

48 Lehrlinge für den Standort Halle, 18 für andere Bombardier-Standorte plus 60 Lehrlinge für Drittunternehmen werden im Bildungszentrum für Berufe in den Bereichen Metall, Holz, Elektro, Lackiererei und Büro fit gemacht. Sechs Lehrmeister decken die Ausbildung ab. "Zu DDR-Zeiten waren es mit Polytechnik und Berufsausbildung 250 Lehrlinge und 29 Ausbilder", wagte der Leiter der Berufsausbildung für Bombardier Deutschland, Ewald Weigelt, einen Blick zurück. Sollten man bald bei Null angelangt sein?

"Die Einrichtung bleibt", gab Weigelt eine Aussage der Bombardier-Geschäftsführung wieder. Ohne Waggonbau? "Viele Eltern fragen mich jetzt besorgt nach der Zukunft", berichtete Weigelt. Mit den 60 Lehrlingen für Dritt-Unternehmen allein könne das Bildungszentrum jedenfalls nicht überleben. Doch vorerst seien alle Lehrverträge gesichert und die reichten bis 2004. "Wir bilden Top-Leute aus an der Spitzentechnik des Waggonbaus", sagte der Lehrmeister Metall Rudolf Sichting.

Leute würden da herangezogen, die selbständig und sehr flexibel arbeiten können. Entsprechend begehrt seien die Lehrstellen. "Wir haben 15 Bewerbungen auf eine Stelle." Einer, der nach langem Suchen und mit Hilfe des Arbeitsamtes schließlich das Glück hatte, unter den Bombardier-Lehrlingen zu sein, ist Maik Wypior. Der 18-jährige Hallenser macht eine Ausbildung als Feinmechaniker. Warum? "Im Berufsgrundjahr habe ich schon mit Metall gearbeitet", sagte er. Am Tag der offenen Tür hatte er sich an der Drehmaschine postiert: demonstrieren, was er gelernt hat. Derweil warben seine Kollegen am Eingang für Solidarität.