Bildungsminister über Zorn Bildungsminister über Zorn: "Diese Filme braucht niemand. Verschwendete Lebenszeit."

Halle (Saale) - Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner hat sich gegen eine Fortsetzung der „Zorn“-Filme ausgesprochen. Gegenüber der MZ bestätigte Tullner am Dienstag, dass er keine Notwendigkeit für weitere „Zorn“-Filme sehe. „Ich persönlich halte die Filme in der Qualität, wie sie bisher gedreht wurden, für verzichtbar.“
Zuvor hatte sich der Minister, der auch CDU-Kreisvorsitzender in Halle ist, wo die bisherigen fünf Filme gedreht wurden, mit einem drastischen Post auf Facebook geäußert: „Diese Filme braucht niemand. Verschwendete Lebenszeit.“
Entscheidungsphase, wie es mit „Zorn“ im Fernsehen weitergeht
Die öffentlichen Äußerungen Tullners fallen mitten in die Entscheidungsphase, wie es mit „Zorn“ im Fernsehen weitergeht. Nachdem der fünfte Film nach den Romanvorlagen des halleschen Bestsellerautors Stephan Ludwig am Kindertag ausgestrahlt wurde, machten die guten Einschaltquoten Hoffnung auf eine Fortsetzung des TV-Krimis.
Mit 14 Prozent war der Marktanteil von „Zorn - Kalter Rauch“ deutlich höher als in den vergangenen Teilen. Und auch bei der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen legte der neue Film aus Halle deutlich zu.
Produktionsgesellschaft ARD Degeto entscheidet über Zorn
Auf MZ-Nachfrage gab sich die Produktionsgesellschaft ARD Degeto, die laut Zorn-Produzent Jens Körner das entscheidende Gremium ist, auch am Dienstag noch bedeckt. Zu den Aussagen des Bildungsministers wollte man keine Stellung beziehen. Nach interner Auswertung sollen Gespräche über eine möglich Fortsetzung der halleschen Krimi-Reihe im Juli stattfinden.
Beim auftraggebenden MDR war man zufrieden mit der Erstausstrahlung. „Wir freuen uns sehr über das gute Ergebnis“, ließ sich Programmdirektor Wolf Dieter Jacobi gegenüber der MZ zitieren. Über eine Weiterführung werden Gespräche mit der Degeto und dem Produzenten stattfinden.
Minister Tuller: Der fünfte Zorn stach für mich besonders negativ heraus
Tullner äußerte gegenüber der MZ, dass er sich zwar immer freue, wenn Halle medial stattfinde, er eine Fortsetzung von Zorn aber für nicht notwendig halte. „Der fünfte Teil stach dabei für mich besonders negativ heraus, weil neben der banalen Story nun auch noch auf attraktive Bilder unserer schönen Stadt verzichtet wurde“, so der Minister. Auch Wulf Gallert von den Linken äußerte sich öffentlich kritisch. „Um Zorn gut zu finden, muss man wohl Hallenser sein“, so der Vizepräsident des Landtages auf Twitter.
Inwieweit die Äußerungen der Spitzenpolitiker Einfluss auf die Entscheidung von Degeto haben werden, bleibt abzuwarten. (mz)
