Bildungsmanufaktur Halle Bildungsmanufaktur Halle: Schülerfirma für Bio-Catering ausgezeichnet

Halle (Saale) - Sie sind jung, dynamisch, zukunftsorientiert und mit dem was sie tun vor allem eines: sehr erfolgreich. Die Neuntklässler Ole Horn, Maya Stolle, Raban Löffler und Nemo Hagenberg gehören zu den rund 100 Schülern der Freien Schule Riesenklein , die seit drei Jahren eine eigene Schülerfirma in der Bildungsstätte im halleschen Süden betreiben.
„Es ist Anliegen des Projektes, in wirtschaftlichen Zusammenhängen Kompetenzen zu erwerben und zu entwickeln“, heißt es im professionell gestalteten Geschäftsbericht der Firma. Nach eigenen Ideen bieten die jungen Unternehmer der „Bildungsmanufaktur S-GmbH“- den Kunden in Halle zahlreiche Dienstleistungen - angefangen vom Zirkusartistik-Workshop bis hin zur Stadtführungen für Touristen, an.
Bildungsmanufaktur Halle: Mit Bio-Catering erfolgreich
Doch ihr absolutes Steckenpferd ist das Bio-Catering: Regelmäßig versorgen die Jugendlichen bis zu 200 Gäste auf Tagungen und Fortbildungen in der Stadt, auch die Universität zählt schon zu den Stammkunden der jungen Geschäftsleute. Für das Buffet, zu dem neben vegetarischen und veganen Häppchen, Suppen und Kuchen gehören, lassen sich die Jugendlichen immer wieder etwas neues einfallen.
„Kürzlich haben wir für einen Auftrag Frischkäse-Pops angefertigt, die kamen gut an“, erzählt Nemo Hagenberg von den Lolly-ähnlichen Frischkäse-Kugeln am Stiel. Besonderen Wert legen sie auf Nachhaltigkeit. So verzichtet man bei Catering-Aufträgen vor Ort auf Einweggeschirr und versucht, möglichst wenig Müll zu produzieren. Auch wird beim Obst und Gemüse für die Speisen auf Regionalität geachtet. „Eine gesunde und umweltfreundliche Ernährung ist uns selbst auch wichtig“, erzählt Maya, die im Moment zusätzlich ein Praktikum auf einem Bio-Gemüsehof bei Halle absolviert.
Bildungsmanufaktur Halle: Ehrung für die Schülerfirma
Dass die jungen Menschen in ihrer Firma in einem besonders hohen Maße engagieren, ist auch der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung aufgefallen. Anfang dieses Jahres wurden die Jungen und Mädchen der Bildungsmanufaktur durch das Fachnetzwerk dazu aufgefordert, sich für die Wahl zur besten Schülerfirma Deutschlands zu bewerben. Mit Erfolg: Aus 113 Bewerbern wählten sie die Firma der Riesenklein-Schule wegen ihres „durchgehend professionellen Auftritts mit Bio-Produkten und einer besonders breiten Verankerung in allen Bereichen“auf den ersten Platz.
„Das war schon eine aufregende Situation, in der sich natürlich alle super gefreut haben“, erzählt Nemo Hagenberg. Stolz auf das Resultat ist auch Doreen Iser, die als eine der Koordinatorinnen beratend zur Seite steht: „Es ist toll, wie selbstständig die Schüler alles managen und miteinander agieren“, sagt die Sozialpädagogin. Auch sie empfindet das Projekt als eine tolle Möglichkeit, die jungen Menschen auf berufliche Möglichkeiten vorzubereiten.
Bildungsmanufaktur Halle: „Man muss aber auch einfach Interesse an dem Projekt haben“
So können die Kinder und Jugendlichen innerhalb des Projektes in wirtschaftlichen Bereichen arbeiten und somit verschiedene Kompetenzbereiche, wie Buchhaltung oder Marketing kennenlernen. Unterstützt werden sie dabei von der Verwaltung und den Pädagogen des Bildungshauses immer dann, wenn sie es benötigen. „Man muss aber auch einfach Interesse an dem Projekt haben“, sagt der 17-jährige Ole Horn, der mit zu den Geschäftsführern der Firma gehört.
Generell übernehmen die Jugendlichen in der Firma auch oft wechselnde Aufgaben, bei denen sie ihre persönlichen Interessen miteinbringen können. So kümmert sich der 16-jährige Raban, der sich in seiner Freizeit unter anderem für das Programmieren interessiert, gerne um die Website der Bildungsmanufaktur: „Jeder kann hier mit seinen Stärken punkten“, meint er.
Preis für Schülerfirma aus Halle: Preisverleihung in Berlin
Bevor es für es auch für die umtriebigen Jungunternehmer Ende Juni in die wohlverdienten Sommerferien geht, steht erst einmal noch ein aufregender Termin bevor: „Wir bekommen am Freitag unseren Preis überreicht“, freut sich Ole.
Gemeinsam mit elf weiteren Mitwirkenden der Schülerfirma geht es dann zur offiziellen Feier nach Berlin, wo sie außerdem noch ein spannender Workshop und ein professionelles Foto-Shooting erwartet. Die Sommerferien wollen die fleißigen Mitarbeiter übrigens auch dazu nutzen, um ihre Produkte weiter auszubauen. „Wir haben schon eine Menge Ideen für das nächste Schuljahr“, meint Maya und grinst. (mz)