Bergzoo Halle Bergzoo Halle: Großer Bahnhof für Elani - die "Erleuchtete"
Halle (Saale) - Großer Bahnhof auf dem halleschen Reilsberg: Etliche Besucher haben sich an diesem Mittwochnachmittag vor dem Dickhäutergehege im Bergzoo eingefunden, um bei fünf Grad Celsius die Taufe des bis dahin noch namenlosen Elefantenbabys, das am 20. September geboren wurde, mitzuerleben.
Elani soll das zweite Jungtier von Mutter Tana heißen. Der Name, der aus der afrikanischen Bantusprache Swahili stammt und „Erleuchtete“ bedeutet, war von einer Jury aus gut eintausend Vorschlägen ausgewählt worden. Insgesamt gab es über 5.400 Stimmabgaben, wovon der Gewinnername 1.825 Stimmen erhielt.
Leicht hat es Zoochef Müller nicht
Dem Vorhaben, das winzige Dickhäutermädchen auf der Außenanlage quasi „aus der Ferne“ zu taufen, macht allerdings die Technik einen Strich durch die Rechnung, so dass die Zeremonie kurzerhand ins immerhin wohltemperierte Elefantenhaus verlegt wird. Und das nicht zum Nachteil der vielen wartenden Zoogäste. Denn ausnahmsweise dürfen diese die Taufe aus allernächster Nähe und nicht entfernt hinter der Glasscheibe verfolgen.
Leicht hat es dabei Zoochef Müller nicht: Sobald Mutter Tana einen Schritt zur Seite macht, sucht das Kleine die mütterliche Nähe und verschwindet unter dem Bauch von Tana. Geschickt greift das verspielte Dickhäuterbaby mit dem Rüssel einen dünnen Ast, bevor es im nächsten Augenblick schon wieder quer durchs Gehege tobt.
„Mutter und Jungtier sind noch sehr eng miteinander verbunden“
In einem passenden Moment schafft es Müller dank der Ablenkungskunst des erfahrenen Elefantenpfleger Norman Hase dann doch, dem Winzling ein paar Spritzer Taufwasser aus einem Wasserglas zu verpassen. „Elani ist schon jetzt eine kleine Wasserratte“, hat der Zoodirektor beobachtet.
Noch könne man indes nicht sagen, wie viel das Jungtier auf die Waage bringt. „Mutter und Jungtier sind noch sehr eng miteinander verbunden, so dass wir nicht an das Kleine herankommen“, so Müller. Man sehe aber auch ohne Waage und Messlatte, dass es Elani blendend gehe, sie schon gewachsen sei und zugenommen habe.
„Demnächst beginnen wir mit leichtem Training“
„Demnächst beginnen wir mit leichtem Training, um das Kleine an pflegerische Maßnahmen zu gewöhnen“, so Müller, während Elani unbeeindruckt von den vielen Besuchern ihr Gehege erkundet.
Seit Ende Oktober war das Zoo-Team auf der Suche nach einem Namen für den Winzling. „Aus den mehr als tausend Namensvorschlägen haben wir eine Favoritenliste erstellt“, so Müller. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren hätten fünf Favoriten festgestanden: Elani, Malia, Malou, Sarabi und Talisa. Per Zetteleinwurf in eine im Elefantenhaus aufgestellte Box und über soziale Medien wurde dann der endgültige Name ausgewählt.
Elani, die Erleuchtete, ein Lichtblick - passend zur Weihnachtszeit
Einer der Namensvorschläge kam von Michael Greulich. „Ich habe Elani das erste Mal in Berlin gehört, als in einem Krankenhaus eine afrikanische Mutter ihre Tochter gerufen hatte“, erklärt der Hallenser. Und auch Franziska Breitbach war, nachdem sie von der Namenssuche des Zoos gehört hatte, von Elani begeistern.
„Ich habe im Internet recherchiert und fand den Namen toll“, so die Mutter, die mit Töchterchen Maya und Ehemann Manuel zur Taufe gekommen war. Für Müller indes ist Elani, die Erleuchtete, ein Lichtblick - passend zur Weihnachtszeit. (mz)